Spider-Man: Homecoming

Peter Parker hat als Spider-Man jüngst den Avengers in einem internen Zwist ausgeholfen. Nun sehnt er sich nach weiteren, großen Aufgaben. Doch sein Mentor, Mr. Stark alias Iron Man, hat andere Pläne. Er hält Peter für zu jung und unerfahren, daher soll Peter als Spider-Man erst einmal etwas Erfahrung durch das Bekämpfen einfacher Straßenkriminalität sammeln. Da sich Peter in der Schule sehr langweilt, in seinem Jahrgang kaum Anerkennung erfährt, ist ihm das eben so langweilige Patrouillieren einfacher Straßenzüge jedoch zu simpel. Durch Zufall stößt er auf eine Gruppe von Kleinkriminellen, die Alientechnologie aus Regierungszentren stehlen und danach weiterverkaufen. Da die Avengers diese Gruppe übersehen, sieht Peter hier die Chance für seinen großen Auftritt.

„Homecoming“ ist lediglich zu zwei Dritteln ein Superheldenfilm. Der Rest dreht sich um Peters High School Leben, in dem er als Außenseiter um die Aufmerksamkeit einer der populärsten Schülerinnen buhlt. Diese Schulszenen wirken teilweise etwas bemüht und die Chemie zwischen den Charakteren benötigt viel Zeit, bis sie glaubwürdig auf dem Bildschirm funktioniert. Trotzdem funktioniert diese Mischung überraschend gut: Sie gibt Peter einen überzeugenden Hintergrund, sorgt für eine Reihe kurzweiliger Momente und trägt am Ende sogar – allerdings wieder auf etwas zu bemühte Art – zur Haupthandlung des Films bei.

Anders als die Avengers arbeitet Peter nicht in einem Team, kann kaum auf Erfahrungen zurückgreifen und außer seines Anzugs besitzt er kein professionelles Equipment. Im Umgang mit seinen Feinden macht er aus jugendlichem Übermut daher einen Fehler nach dem anderen. Diese sind alle überzeugend inszeniert: Peter agiert aus einer Situation heraus, schätzt seine Fähigkeiten realistisch ein und wird dennoch aufgrund seiner Unerfahrenheit überlistet. In mehreren Situation muss Iron Man ihn aus ausweglosen Situationen retten und zu der ein oder anderen Standpauke ansetzen Trotzdem wächst Peters Spider-Man mit jedem Fehler; der Zuschauer merkt wie jedes Ereignis in die Planung kommender Spider Man Einsätze einbezogen wird.

Peters Gegner, Toomes, ist ebenfalls ein überzeugender Charakter. Einst wurde er von der Regierung mit seiner Baufirma von einem Aufräumauftrag eines Avengers Einsatzes verjagt. Dabei fiel ihm Alien-Technologie in die Hände, die er seitdem bei dem Raub weiterer Alien-Artefakte anwendet. Der Schmuggelbetrieb ist angetrieben von dem Ehrgeiz Toomes und seiner Mitarbeiter viel Geld zu verdienen. Gleichzeitig spiegelt sich jedoch bei allen die Enttäuschung darüber wieder, wie sie und ihre harte Arbeit zuvor von der Gesellschaft behandelt wurden. Sie alle glauben fest daran, dass sie den Wohlstand für sich und ihre Familien nur durch unlautere Methoden erreichen konnten. Durch diese Bitterkeit ist Toomes ein sehr überzeugender Gegner.

Angesichts der ernsten Themen der ersten Schritte Spider-Mans und dem verbitterten Toomes funktionieren die vielen Witze des Films überraschend gut. Peter Parker geht immer gut gelaunt und optimistisch an seine Einsätze heran, ist nie um einen schnellen Spruch verlegen und in der Regel zünden diese Pointen. Die Highschool-Handlung lockert den Film regelmäßig auf und bietet ebenfalls und vor allem in der Interaktion zwischen Peter und seinem besten (und scheinbar einzigen) Freund viel Unterhaltung.

Abgesehen von der manchmal etwas steifen Schulhandlung, ist Homecoming daher ein sehr gelungener, unterhaltsamer Film, der nicht die Herkunft Spider-Mans, sondern sein Aufwachsen in einer spannenden, witzigen und dadurch sehr unterhaltsamen Erzählung auf die Leinwand bringt.

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