Die Schöne und das Biest

Auf einer rauschenden Feier wird ein junger, alleinstehender Prinz von einer alten Dame um Hilfe gebeten. Der Prinz verwehrt ihr diese und prompt stellt sich die alte Frau als Hexe heraus. Sie verzaubert den Prinz in ein Biest, sein Schloss in einen immer verschneiten Ort und alle seine Angestellten in Haushaltsgegenstände. Einige Jahre später gerät Maurice, der Vater der schönen Belle in die Nähe des Schlosses. Das Biest setzt den alten Mann sofort fest. Belle sucht ihn, stößt auf das Schloss und bietet sich als Tauschgeisel an. Während Maurice im Dorf um Hilfe bittet, versucht Belle herauszufinden, ob hinter dem biestig auftretenden Biest nicht doch ein guter Charakter verborgen ist.

Die Grundlage des Films ist seine Kulisse: Das Schloss und vor allem die lebenden Haushaltsgegenstände sind sehr gut gemacht und die eigentlichen Helden der Handlung. Ein wichtiger Teil der Handlung beschäftigt sich mit den ersten Auftritten einzelner „Haushalts“charaktere. Dies ist sehr gut gelungen und in Verbindung mit dem sehr gelungenen Schloss eine große, visuelle Stärke des Films. An anderer Stelle wirkt die Darstellung jedoch etwas überzeichnet. So rennt Belle durchaus durch grüne Wiesen, denen man die Computerüberarbeitung zu sehr anmerkt. Glücklicherweise scheinen die Produzenten viel mehr Geld in die deutlich wichtiger Schneeerstellung gesteckt zu haben. Das verwunschene Schloss ist nämlich deutlich realistischer geraten.

Die Realverfilmung des Disney-Zeichentrickfilms verbindet die langsame Wandlung des Biestes zu einem einfühlsameren Wesen mit Belles Hintergrundgeschichte. Der Zuschauer erfährt dadurch, warum Belle als Waise aufgewachsen ist. Das ist gut gemacht. Die Wandlung des Biestes wiederum ist an einigen Stellen etwas abrupt. Gelungener ist die sich durch den gesamten Film ziehende gemeinsame Liebe zur Literature als verbindendes Glied zwischen Belle und dem Biest.

Die Charaktere in Belles Heimatdorf wiederum sind von Anfang an, sehr aufgesetzt dargestellt. Das führt dazu, dass die erste Dorfszene trotz gelungener Gesangeinlagen noch etwas hölzern wirkt. Es braucht eine Weile, um sich in diese Welt expressiver Darstellungen einzufinden. Interessanterweise ist das bei den verzauberten Charakteren, also den Haushaltsgegenständen, ganz einfach. Das führt mit dazu, dass auch ohne den Handlungshintergrund die Sympathien in der abschließenden Auseinandersetzung zwischen Dorfbewohnern und Gegenständen ganz klar verteilt sind.

Da die Chemie zwischen Belle und dem Biest stimmt, das Schloss großartig inszeniert sind und man sich auch an die Darstellung des Dorfes im Laufe des Filmes gewöhnt, ist „Die Schöne und das Biest“ eine visuell eindrucksvolle und inhaltlich solide überzeugende Version des Disney Märchens.

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