Stützpunkt Roter Stern (von Alfred Bekker)

stfviiDie Solaren Welten sind nur danke eines militärischen Eingriffs der Starr der Vernichtung entgangen. Dank ihrer Antimaterie-Bomben konnten die gefährlichen Msssarrr aufgehalten werden. Außerdem gelang es dem Star Corps aus eigener Kraft, die fanatisch-religiösen Kridan an einem weiteren Vormarsch zu hindern. Allerdings ist das Mutterschiff der Msssarrr noch immer auf der Flucht und die Solaren Welten sind jetzt de facto ein Bündnispartner der Starr. Dadurch ist das Risiko gestiegen, dass sie in deren erbitterte Auseinandersetzung mit den J’ebeem gezogen werden und in einen Zweifrontenkrieg geraten. Doch zunächst muss die Bedrohung durch die Msssarrr neutralisiert werden und die verbliebenen Star Corps Angehörigen auf dem Schiff gerettet werden. Als Forscher eine verdächtige Spur des Schiffes innerhalb des Starr-Raums orten, macht sich die Sternenfaust dorthin auf den Weg und entdeckt ein schauriges Geheimnis.

Nachdem die vorherigen Teile hauptsächlich abseits der Sternenfaust spielten, konzentriert sich „Stützpunkt Roter Stern“ wieder auf die Sternenfaust und ihre Besatzung. Das ist gut, denn mit den vertrauten Gesichtern in der Handlung steigt auch die Identifikation mit der Handlung. Außerdem baut Bekker die vielversprechende Irina Bergdorff in die Episode ein, die von Admiral Rudenko auf eine Sondermission an Bord der Sternenfaust geschickt wurde. Die Dynamiken an Bord haben sich nach nunmehr sieben Bänden gut eingespielt und so stellt sich rasch eine bekannte Atmosphäre ein, die dem Roman gut tut.

Die Starr sind angenehm mysteriös dargestellt. Sie konzentrieren sich vor allem auf die kommende Wahl. Ihr Volk ist direktdemokratisch organisiert und dank guter Überlichtkommunikation wird jede Stelle per Wahl ausgeschrieben. Auch Misstrauensanträge können dadurch in Windeseile durchgebracht werden, wodurch jeder Kommandant nicht nur die effizienteste Lösung, sondern auch seine Wählerschaft im Auge hat. Die dadurch entstehende Rivalität zwischen den Offizieren auf dem Stützpunkt Roter Stern ist sehr gelungen dargestellt. Gleichzeitig gelingt es Bekker, das Interesse an dem Geheimnis des Stützpunkt, dessen Waffen auf den nächstgelegenen Planeten und nicht in Richtung der J’ebeem Front gerichtet sind, hochzuhalten.

Wie in den meisten Vorgänger dreht sich auch die Handlung dieses siebten Romans um ein einheimisches und fremdartiges Volk. Diesmal liegt der Fokus auf Elefantenwesen, die den Planeten in der Nähe des Stützpunktes bevölkern. Dieser Planet droht langsam von dem sich in eine Supernova verwandelnden Stern verschlungene zu werden und die intelligenten Elefanten haben große Probleme, sich den veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Einer von ihnen bemerkt die Landung des Msssarrr-Schiffes und erhofft sich dadurch Hilfe. Die Beschreibung seiner Reise durch eine fremdartige Welt ist überraschend überzeugend geschrieben.

Allerdings leidet „Stützpunkt Roter Stern“ trotz dieser drei gelungenen Aspekt wieder einmal unter einer schlecht geplanten Handlungsaufteilung. Wie in vielen vorherigen Romanen nimmt die Einleitung des Romans 200 der 256 Seiten ein. Das Finale, in dem auf einmal Wesen einer anderen Dimension einen Angriff wagen, die Sternenfaust Besatzung Mutawesi vor den Msssarrr rettet und die Starr mal eben den Planeten von einem Schwarzen Loch verschlingen lassen, wird dadurch auf viel zu wenigen Seiten emotionslos abgearbeitet. Das enorm große Potenzial der Geschichte wird dadurch kaum bis gar nicht genutzt und das ist schade. So bleibt ein durchschnittlicher Roman zurück obwohl man aus dem „Stützpunkt Roter Stern“ viel mehr hätte machen können.

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