Die Erleuchteten (von Jo Zybell / Maddrax Band 443)
|Matt und seine Gefährtinnen stoßen auf ein brutales Blutbad. Bald darauf erreichen sie eine Enklave religiöser Fanatiker. Diese halten sie für Höllenwesen doch versuchen zunächst so viel wie möglich über die Menschen herauszufinden. Durch eine Unachtsamkeit verletzt Aruulas Schnurrer die religiösen Gefühle der Gläubigen und innerhalb von Sekunden müssen Matt und seine Freunde um ihr Leben kämpfen.
„Die Erleuchteten“ ist eine unverhohlene, satirische und brutale Anspielung auf die erschütterndsten Ereignisse des vergangenen Jahres: religiöse Extremisten, populistische Spinner und die amerikanische Präsidentschaftswahl. Hier gibt es eine religiöse Sekte, die weitab der Erde an Chemtrails und anderen Kokolores glaubt, das Licht verherrlicht und zudem von überzeugenden Köpfen wie Drump und Clyton geleitet wird. Dank einer ordentlichen Prise Humor könnte das ganz lustig sein.
Doch angesichts einer brutalen Eröffnungssequenz und der erschreckend überzeugenden Anspielungen auf reale gesellschaftliche Ereignisse ist „Die Erleuchteten“ an vielen Stellen eine reiner Schauerroman. Gerade wenn die religiösen Vorstellungen der Erleuchteten diskutiert werden, die ganz offensichtliche Rückschritte hinter progressivere Positionen der Mehrheitsgesellschaft auf Messis sind, läuft einem kalt den Rücken runter: Schließlich bewegte sich auch unser gesellschaftlicher Diskurs im vergangenen Jahr eher in die Vergangenheit zurück anstatt um vernünftige Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu sorgen. „Die Erleuchteten“ ist daher eine mutige und bissige Stellungnahme zu aktuellen Entwicklungen.
Das ist für einen Maddrax Roman bereits überraschend. Wirklich überraschend ist aber, dass dieses Statement mit einer rundum spannenden Handlung verknüpft wird. Der Roman hat keinen einzigen Hänger, die Action kommt nicht zu kurz und das Ende ist sehr gelungen. Dadurch bleibt „Die Erleuchteten“ nicht nur Statement, sondern ist eine richtig gelungene Erzählung.