Die Katastrophe (von Sascha Vennemann / Maddrax Band 438)

mx438Jacob Symthe ist in einer brenzligen Lage. Der Roboter befindet sich noch immer auf dem in ein Raumschiff verwandelten Stadtteil Exxus, das gerade über dem Hauptplaneten der Friedenswahrer abstürzt. Der Kopie des verrückten Professors bleibt nur wenig Zeit, um eine Fluchtkapsel zu bauen. Dafür braucht er jedoch Hilfe. Natürlich hat Smythe schon eine Idee und so geht er in dem Stadtgefängnis auf Komplizenjagd. Die Friedenswahrer versuchen inzwischen verzweifelt, die Vernichtung ihrer Heimat zu verhindern.

„Die Katastrophe“ entwickelt sich im Verlauf von gerade einmal drei Tagen. Es ist das Ende der Exxus und damit voraussichtlich auch das Ende der Roboter und Cyborg-Abenteuer im Friedenswahrer-Zyklus. Das Tempo ist dementsprechend hoch, das Schiff stürzt kontinuierlich ab. In erster Linie wird das Tempo und die äußerst düstere Atmosphäre aber von Jacob Smythe getragen. Der skrupellose ehemalige Wissenschaftler schreckt vor nichts zurück, um sein eigenes Leben zu retten. Anders als den anderen Robotern, ist ihm sein Leben jedoch nicht genug: er möchte zudem über den Planeten der Friedenswahrer zur Erde zurückkehren.

Sein Verhalten ist in erster Linie brutal, aber auch sehr stimmig. Das zeigt sich bereits zu Beginn als Smythe auf durchaus ironische Art reflektiert, dass er gegen Matt immer und immer wieder den Kürzeren zieht. Es folgen drei langatmige Berichte, in denen Roboter auf Exxus verhaftet werden. Natürlich sind es diese drei Wesen, die Smythe kurz darauf befreit und zu seinen Helfern macht. Ab hier nimmt der Roman fahrt auf, Symthe bewegt sich mordend auf sein Ziel zu und die Roboterführung läuft ihm in eine Falle nach der anderen. Der Leser kann nur sprachlos verfolgen wie sich die teilweise durchaus sympathischen und auf naive Art emotionalen Roboter ihr eigenes Grab schaufeln. Das ist mitreißend, tragisch und auf bittere Art sehr unterhaltsam.

In einer Nebenhandlung erlebt man, wie die Friedenswahrer ihre Heimat verteidigen möchten. Das wirkt – vor allem wenn über Schutzschirme und mysteriöse Projekte geredet wird – etwas diffus. Vor allem wird einmal mehr deutlich, wie ineffizient die Führungsstruktur der Friedenswahrer ist. Bisher hat man in den 38 Folgen dieses Zyklus zwar viele Welten der Friedenswahrer gesehen, über ihre Ziele ist jedoch noch immer sehr wenig bekannt. Sie möchten die Erde für eine Umsiedlungsaktion nutzen und scheinen dabei nichts Gutes mit den Menschen vorzuhaben. Gerade wenn die Friedenswahrer eine direkte Rolle in der Handlung einnehmen, ist es langsam an der Zeit, mehr über ihre Motivation zu erklären.

Trotzdem ist das brutale Ende der Exxus ein mitreißender und spannender Roman, der auch mit den etwas langatmigen Nebenhandlungen noch immer gut unterhält.

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