Asche über Botan (von Ben Calvin Hary / Maddrax Band 434)

Mx434Die Saven haben Botan erreicht. Sie versuchen sofort, den Geist des Planeten unter ihre Kontrolle zu bringen. In einer Verzweiflungstat gelingt es dem Pflanzengeist jedoch, die Saven in ihre Individuen zu spalten. Die Saven vertreten nun deutlich mehr als die einstigen zwei Konzepte Besonnenheit und Aggressivität. Sie alle verfolgen aber das Ziel die Pflanzen vernichtende Seuche von dem Planeten zu tilgen. Dadurch rücken die Polatai in den Fokus der Saven. Sie sind die ersten biologischen Wesen, die sich mit der Seuche infizieren können. Für die Saven steht fest: Die Polatai müssen vernichtet werden.

Das Volk der Saven bleibt auch in dieser Folge interessant. Die Konzeptaufspaltung ist eine gute Idee, aus den sonst zweistimmigen Saven wird auf einmal ein vielstimmiges Kollektiv, deren einzelne Mitglieder sterblich sind und dadurch eine überraschende Paranoia an den Tag legen. Dies wird durch die Konfrontation mit der tödlichen Seuche auf Botan deutlich und ist die Ursache für den diese Episode bestimmenden Konflikt zwischen den Saven und den Polatai.

Besonders gelungen ist die Beschreibung der Kommunikation zwischen Aruula und einem Saven. Aruula fühlt sich für die Situation der Saven mit verantwortlich. Sie hat den brutalen Wesen einst menschliche Wertvorstellungen wie Moral und Scham gelehrt. Das hat dazu beigetragen, dass die Saven nun zwischen verschiedenen Konzepten zerrissen sind. Daher bemüht sie sich gegen den Widerstand der auf Gewalt drängenden Polatai, einen friedlichen Ausgleich zu finden. Gerade nach dem Massenmord an Millionen Individuen durch die Saven in „Der Saven-Konflikt“ ist das eine angenehme Abwechslung.

Aruulas Gesten wirken vor allem im Kontrast zu den ungeduldigen und gewalttätigen Polatai überzeugend. Diese sind in ihrer schlichten Darstellung ebenfalls sehr glaubwürdig inszeniert. Überraschenderweise stellt sich am Ende heraus, dass dieses Hilfsvolk der Friedenswahrer viel mehr taktisches Wissen angesammelt hat als ihre Herren. Dies fällt den Polatai viel zu spät auf. Am Ende überlassen die Friedenswahrer auch dieses Volk sich selbst. Leider erscheinen die einst mystischen Friedenswahrer dadurch noch ein Stück profaner. Gleichzeitig könnte dies der Grundstein für weitere, noch interessantere Konflikte im System der Friedenswahrer werden.

Schade ist auch, dass nach Toxx im vorherigen Heft, nun die Saven aus der Handlung geschrieben werden. Angesichts ihres Potenzials wirkt das etwas überstürzt. Im Gegensatz zu der ermordeten Bevölkerung der Stadt Toxx besteht bei den Saven (und ihrer Ankündigung Grün auf der Erde zu unterstützen) immerhin noch die Möglichkeit einer Rückkehr. Angesichts ihrer unvorstellbaren Verbrechen wäre eine Aufarbeitung derselben wichtig für die Serie.

Mit einem spannenden Volk und einem noch spannenderen Konflikt zwischen den Polatai und den Saven auf Botan unterhält „Asche über Botan“ sehr gut und weiß mit der ungewöhnlichen Kommunikation zwischen Aruula, dem Geist Botans und einzelnen Saven auch inhaltlich zu überzeugen.

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