Wiederaufstehung (von Andreas Suchanek / Das Marsprojekt Teil 4)

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Agent Fooley ist auf den Mars gelangt. Hier gibt er der Freeman Diktatur den Zugang zu einem Antrieb, mit dem sie den Schild um das Sonnensystem durchdringen kann. Die Crew von Captain Belflair ist zwar auf der Erde gestrandet, möchte dies aber unbedingt verhindern. Daher begeben sich zwei Crewmitglieder, darunter Czem Özenir ebenfalls auf den Mars um den amoklaufenden Schicksalswächter aufzuhalten.

„Wiederaufstehung“ ist ein Zwischenroman. Er enthüllt wenig bis keine neuen Informationen, versucht dies aber durch eine spannende Handlung zu kaschieren. Dies gelingt weitestgehend, der Roman unterhält gut. Doch auch er kann über die grundlegenden Schwächen des Heliosphere 2265 Spin Offs nicht hinwegtäuschen.

Die Handlung ist wieder einmal zu dünn als dass sie die ganze Folge ausfüllen könnte. Stattdessen nimmt ein weiterer Crewrücklick viel Platz ein. Diesmal geht es um Crem Özenir. Es stellt sich heraus, dass er eigentlich bei den Eriin-Piraten aufgewachsen ist, während einer Schlacht jedoch die Chance nutzte, die Identität Özenirs zu übernehmen und eine Karriere im Militär der Solaren Republik einzunehmen. Mit viel Glück endete er damit auf der Seite der Rebellion und letztlich auch auf der Jayden Cross. Diese Handlung ist nett zu lesen, aber weitestgehend unbedeutend. Sie dient einzig dem Zweck, dass sich der Leser mit Özenir identifizieren kann. Denn Suchanek beschreibt am Ende eine Szene, in der Fooley dazu bringt, ihm emotional ergeben zu sein und damit seinen Willen auszuführen. Das funktioniert nur, wenn einem der Charakter Özenirs nahe ist. Der Versuch ist ordentlich, doch letztlich wirkt er wie auch im vorherigen Band eher bemüht als überzeugend. Es wäre gut, wenn Charaktere auch überzeugend durch ihre Taten in der Serienhandlung eingeführt und dem Leser näher gebracht werden könnten.

Als Cliffhanger dient auch in diesem Fall eine Enthüllung für die Leser, nicht aber für die Charaktere der Serie. Freeman, so stellt sich heraus, ist doch nicht der bekannte menschliche Diktator sondern vermutlich von einer anderen Kraft gesteuert oder ihr zumindest loyal. Diese Macht ist zunächst noch unbekannt, sie ist das Rätsel, um die Leser bei Stange zu halten. Diese Art der Enthüllung ist enttäuschend, wurde doch Freemans Existenz im ersten Band bereits auf diese Weise bekannt gegeben. Es nimmt dem Leser die Chance, mit den Protagonisten gemeinsam herauszufinden, was eigentlich vor sich geht. Es wäre besser gewesen, man hätte Freeman wenigstens einen relevanten Auftritt vor dieser Enthüllung gegönnt. Bisher ist er immer noch dasselbe Phantom wie zu Beginn des Spin Offs.

 

Zwei kleine Lichtpunkte gibt es immerhin. Erstens wird die Thematik der Schicksalswächter und Fixpunkte, die noch den vorherigen Band dominierte, diesmal an den Rand gestellt. Das ist sehr gut, auch wenn Suchaneks Nachwort suggeriert, dass diese ärgerliche Interpretation des Fixpunktkonzepts in die Hauptserie (Heliosphere 2265) übernommen wird. Zweitens wird Fooley diesmal ganz anders als im vorherigen Teil dargestellt. Dort war er der typische „Heliosphere 2265“ Schurke: Grausam und einfältig. Das ist dieses Mal anders, ihm wird eine Motivation (Liebe) gegeben und obwohl er grausame Methoden anwendet, macht er (durchaus selbstironisch) deutlich, dass er nicht so dumm und blind vor Sadismus ist wie z.B. Imperator Sjöberg aus der Hauptserie. Noch wirkt das unglaubwürdig, schließlich wurde Fooley in Teil drei noch ganz anders beschrieben. Es erweckt jedoch die Hoffnung, dass künftige Bösewichte konsistent so überzeugend charakterisiert werden. Denn damit bekäme die Serie endlich überzeugende Antagonisten.

 

„Wiederaufstehung“ erzählt auf dem Mars eine spannende Infiltrationsgeschichte, die jedoch in eine sehr dünne und schwache Handlung eingebettet ist und am Ende gar auf eine sehr schlichte Enthüllung zurück greifen muss, um wenigstens einen kleinen Cliffhanger aufzubauen. Immerhin stellt die Episode einen ersten Schritt hin zu überzeugenden, weil weder wahnsinnigen noch einfältigen Antagonisten in der Serie dar.

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