Hail, Caesar!

Hollywood, 1951. In den Capitol Pictures Studios produziert Eddie Mannix einen kostspieligen Prestigefilm und muss gleichzeitig dafür sorgen, dass seine anderen Stars und Sternchen während ihrer Dreharbeiten ihren guten Ruf nicht mit Saufeskapaden verspielen. Durch diese zeitintensive Arbeit sieht Manie seine Familie kaum und daher zieht er ein Angebot einer Managementposition bei der Lockheed Corporation ernsthaft in Erwägung. Seine Überlegungen werden jedoch von einer kommunistischen Drehbuchschreibergruppe unterbrochen: Baird Whitlock, der Hauptdarsteller des Cesar Streifens, wird entführt. Mannix bleibt wenig Zeit um seinen Star zurück ans Set zu beordern.

„Hail, Cesar“ versteht sich als satirische Hommage an das klassische Hollywood. Jedes vorstellbare Stereotyp, mit Ausnahme starker Drogen, wird hier bedient. Die Schauspieler sind allesamt eher schlichten Gemüts und ruhen sich darauf aus, dass das Studio „für sie sorgt“. Dadurch stehen sie ungefähr auf dem Entwicklungsstatus verzogener Kinder. Darüber thront Manie, der sich gewissermaßen als Vater aller seiner Schäfchen sieht und auch so aufspielt. Mit der kommunistischen Clique, die auf absurde Art in Verbindung mit der Sowjetunion steht, wird zudem der konservativen Paranoia der USA ein Denkmal gesetzt: Erst durch die filmische Umsetzung dieses Szenarios erscheint die einstige Panik vor kommunistischen Zellen wirklich absurd.

Der Film überzeugt vor allem mit einer Reihe alberner Szenen. Die Highlights sind Set-Szenen, in denen ein sprachunfähiger Western-Held für das Kunstkino geschult wird oder Whitlock den geläuterten römischen Offizier gibt. Auf unsubtile Art werden hier die Standards des Filmemachens auf den Arm genommen.

Leider fehlt dem Film eine durchgehende, überzeugende Handlung. Er ist eine Aneinanderreihung absurder Szenen, die der Unterhaltung dienlich sind, sich aber zu keiner Kernaussage zusammenfügen. Werden die kommunistischen Untertöne, noch der seltsame Katholizismus des HAUPTS halten die Episoden zusammen. Manie entscheidet sich am Ende für einen Verbleib in seinem aufreibenden Job und damit gegen mehr Geld und mehr Zeit für seine Familie. Es bleibt nach kurzweiligen 106 Minuten das Fazit: Die Hollywood-Arbeit ist verkorkst und absurd, aber unterm Strich liebenswert und unwiderstehlich.

Tags:

Add a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert