Todeszone Terra (von Andreas Suchanek / Das Marsprojekt Teil 2)

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Nach einem Anschlag fand sich die JAYDEN CROSS in einem Parallelsystem der Erde wieder. Hier ging der Erd-Mars-Krieg anders aus: Die Erde scheint unbewohnt zu sein, auf dem Mars herrscht weiterhin der Diktator Freeman. Zu allem Überfluss deutet alles darauf hin, dass es an Bord einen Agenten der Freeman-Diktatur gibt, der ein mordendes Unwesen treibt. Captain Belflair entscheidet, parallel zu der Suche nach dem Agenten, die Erde anzufliegen, um dort Informationen über den Verlauf des Parallelkrieges zu sammeln.

Zunächst einmal: „Todeszone Terra“ ist deutlich spannender und gleichzeitig inhaltlich überzeugender als der eher durchschnittliche Vorgänger. Das liegt in erster Linie daran, dass viele phantastische Elemente und Visionen aus dem ersten Teil hier weggelassen werden. Zweitens gelingt es Suchanek aber auch Interesse für das System zu wecken. Was ist hier passiert und ist es tatsächlich schlicht eine Kopie des Sonnensystems oder hat der Anschlag Captain Belflair und ihre Crew in ein Paralleluniversum katapultiert?

Auf der Erde bietet sich der Crew rasch ein grausames Bild: Der Planet ist verlassen, es gibt kaum Spuren von Kampfhandlungen. Rasch beginnen jedoch Naniten, das Bodenteam anzugreifen. Nur durch viel Glück stoßen die Offiziere auf überlebende Menschen, die nun unter Tage wohnen. Um sich gegen Freeman zu wehren, setzten sie einst Naniten im Orbit der Erde frei, die Menschen angreifen. Doch die Naniten entwickelten sich weiter und griffen irgendwann auch die Bewohner der Erde an. Nun haben sie sich zu einer mächtigen künstlichen Intelligenz weiterentwickelt, die mit jedem „gefressenen“ Menschen mehr Informationen sammelt und plant, die Menschheit zu vernichten. Dies sorgt für viele brenzlige und abenteuerliche Momente auf der Erde und eine sehr spannende Handlung. Die künstliche Intelligenz ist ein kluger Schachzug, aus dem man sicherlich noch viel für die verbliebenen vier Bände der Mini-Serie machen kann.

Das Mord-Versteckspiel des Agenten auf der JAYDEN CROSS ist nicht besonders innovativ, aber immerhin spannend. Der Agent zieht durch die Korridore des Schiffes während gleichzeitig die Naniten in der Atmosphäre versuchen, die JAYDEN CROSS zu zerstören und ein Raumschiff der Freeman-Diktatur darauf wartet, den Agenten und einen Offizier der JAYDEN CROSS zu befreien. Suchanek gelingt es zwar, die Frage, wer der Agent ist, überzeugend bis zum Ende offen zu lassen. Doch wie auch in der Hauptserie sind seine Protagonisten auch hier wieder Getriebene in den Ränken eines höheren Plans. Das wirkt konstruiert und so wundert es am Ende nicht, dass eine Hauptperson der Serie von der Freeman-Diktatur entführt wird und die Besatzung der JAYDEN CROSS natürlich der Tod droht – es muss ja neben der überzeugenden Handlung auf der Erde auch noch andere Gründe zum Weiterlesen geben.

„Todeszone Terra“ ist auch mit der Agenten-Handlung eine richtig gute Erzählung, die unterhält, interessante Konzepte in die Miniserie einführt und vor allem spannend ist. Dieser zweite Teil macht somit vieles richtig und kreiert Vorfreude auf den dritten Teil der Reihe.

 

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