Hinter dem Spiegel (von Lucy Guth / Maddrax Band 420)
|Matt und Aruula sind überraschenderweise aus der Holofolterwelt des Roboters in Form von Professor Smythe auf Binaar entkommen. Sie finden sich im Washington des Jahres 2012 wieder, kurz vor dem Kometeneinschlag, der die Erde in eine grausame postapokalyptische Phase stürzen wird. Hier ist der echte Professor Smythe gerade dabei, den Präsidenten von den Gefahren des Kometen zu überzeugen. Daher spekuliert die ganze Welt darüber, ob es zu einer Apokalypse kommen wird. Rasch finden Matt und Aruula heraus, dass sie in einem Parallelhologramm stecken. Matt wittert eine Chance, damit den Smythe-Roboter in eine Fall zu locken.
„Hinter den Spiegeln“ präsentiert ein unerwartetes Szenario. Smythes Holoprogramm scheint einen eigenen Willen entwickelt und eine Parallelwelt erschaffen zu haben. Diese ist von Lucy Guth zunächst einmal atmosphärisch dicht gezeichnet. Der Leser kann das Washington, das bereits etwas Panik vor einer möglichen Apokalypse entwickelt, geradezu fühlen so gut gelingt der Autorin die Darstellung. In diesem Szenario müssen Matt und Aruula erst einmal herausfinden, wo sie sind und gleichzeitig die darin lebenden Hologrammen (in erster Linie Sicherheitsleute des Weißen Hauses, wo die beiden Helden landen) von ihrer Geschichte überzeugen. Das gelingt überraschenderweise äußerst plausibel und so entsteht ein rundum stimmiges Szenario.
Abgerundet wird dieser gelungene Aufbau mit einer genau so überzeugenden Handlung. Nachdem sich Matt und Aruula durch eine Allianz mit einigen Sicherheitsleuten eine Verschnaufpause erarbeitet haben, schmieden sie relativ zügig einen Plan, um Smythe in die Parallelwelt zu locken und dort gefangen zu nehmen. Die Umsetzung dieses Plans erfordert eine Reihe brenzliger Situation und ist somit für den Leser äußerst spannend. Das Highlight ist dabei, dass Matt und Aruula gegen von Smythe geschaffene Hologramme ihrer selbst und ihrer Freunde antreten müssen und nur gewinnen können, wenn sie diese davon überzeugen sich von ihrem Meister Smythe los zu sagen.
Luy Guth präsentiert mit „Hinter den Spiegeln“ einen rundum stimmigen Maddrax-Roman, der dem Leser ein überzeugendes Szenario und eine spannende Handlung präsentiert, die mit den geschundenen Hologrammsklaven Smythes zudem eine gelungene Charakterkomponente enthält. Dieser Mix unterhält rundum gut.