Unverhoffte Begegnung (von Jana Paradigi / Maddrax Band 413)
|Matt und Aruula sind mit ihrem Begleiter Mi-Ruut weiterhin auf dem Weg des Planeten Aquus. Auf der Suche nach ihrer Freundin Xaana stößt ihr Boot jedoch auf ein Korallenriff und schlägt Leck. Kurz bevor die Gefährten in Panik geraten können, werden sie von einem merkwürdigen Wasserwesen angesprochen, dass sich über die Zerstörung seines „Garten“ beschwert. Da sie sich verstehen können, stellt sich rasch heraus, dass das Volk des Wesens, namens Bart’ol, ebenfalls vom Planeten Erde stammt. Bart’ol ist begierig, mehr über den Ursprung seines Volkes, den Hydree, zu erfahren. Doch die Friedenswahrer auf Toxx haben dafür gesorgt, dass Matt und Aruula sich an ihre Vergangenheit nicht mehr erinnern können. Doch die Hydree haben ein spezielles Labyrinth, das Probanten prüft und anschließend Selbsterkenntnis beschwert. Matt und Aruula wissen bei den Prüfungen jedoch nicht, dass einige Fraktionen innerhalb der Hydree an neuen Erkenntnissen gar nicht interessiert sind.
„Unverhoffte Begegnung“ bietet eine durchgehend spannende und unterhaltsame Geschichte. Von der ersten Szene, in der das Boot auf Grund läuft, bis zum Abschluss gibt es wenige Abschnitte, die das Spannungsniveau nicht konstant steigern. Das Heft liest sich dadurch wie ein einziger langer Fluss, in dem Matt und Aruula aufgrund einer kriegerischen Fraktion innerhalb der Hydree schwere Prüfungen überstehen müssen, um an ihre Erinnerung wieder zu gelangen. Das ist sehr überzeugend.
Der Auftritt der Hydriten (so heißt das Volk Bart’ols ursprünglich), die man bereits von den Abenteuern auf der Erde kennt, ist überzeugend in die derzeitige Handlung um die Friedenswahrer eingebunden. Paradigi verknüpft das Auftauchen dieses Volkes mit einer netten Handlung über die Ankunft der Hydriten auf Aquus. Dieser Abschnitt ist aber leider auch der schwächste des Heftes, die Vergangenheitshandlung kann mit der Gegenwart schlicht nicht mithalten. Immerhin erfährt man in Verbindung mit diesem Abschnitt noch einmal mehr über das Volk der Hydriten. Insofern betten diese Rückblenden die Haupthandlung gut ein.
Weiterhin interessant zu lesen ist, wie Kra’rarr im Auftrag der Friedenswahrer Matt und Aruula verfolgt. Sie muss zwar immer wieder Rückschlage einstecken, ihre beeindruckende Rücksichtslosigkeit bringt sie dabei jedoch auch Matt und Aruula näher. Die beiden gehen aus der Erzählung aber auch gestärkt hervor: Jetzt können sie sich wieder an die Erde und ihr früheres Leben erinnern. Das schließt auch ein, dass sie nun wissen, warum sie all die Strapazen auf sich nehmen – ein großer Vorteil beim Spießrutenlauf der Friedenswahrer. Es ist sehr gut, dass die Phase, in der sich Matt und Aruula nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnerten, nun bereits nach kurzer Zeit abgeschlossen ist. Es war dramaturgisch für den Beginn der Aquus-Handlung sehr nützlich, nutzte sich aber eben so schnell auch ab. Nun kann sich der Zyklus wieder ganz auf die ursprüngliche Handlung, die Suche nach Xaana und das Mysterium der Friedenswahrer, konzentrieren.
„Unverhoffte Begegnung“ präsentiert eine sehr gelungene Haupthandlung, die ein bekanntes Volk aus früheren Romanen geschickt in die aktuelle Erzähllinie einbindet. Darüber hinaus schafft das Heft die Voraussetzung für eben so gelungene weitere Episoden auf Aquus und macht viel Lust auf diese Folgegeschichten.