Aquus (von Lucy Guth / Maddrax Band 411)

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Nach den dramatischen Ereignissen im Turm der Friedenswahrer der Stadt Toxx hat es Aruula und Matthew Drax auf Aquus verschlagen. Die beiden Protagonisten der Serie glauben zunächst, dass sie auf der Erde gelandet sind – immerhin wurde ihnen dies versprochen. Bald merken sie jedoch, dass sie sich weiterhin im System der Friedenswahrer befinden. Aquus ist, wenig überraschend, eine Wasserwelt, auf der es deutlich rauer zugeht als auch Terminus. Hier verhindern die Friedenswahrer keine gewalttätigen Konflikte und bieten zudem auch nicht die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren. Außerdem gibt es einheimische Spezies, die sich gegenseitig nicht leiden können und Neuankömmlinge erst recht nicht ausstehen können. Matt und Aruula müssen sich in dieser komplizierten Situation zurecht finden.

Aquus bietet ein interessantes Setting. Der Planet scheint für die Friedenswahrer die zweite Station eines Tests zu sein. Hier werden geeignete Kandidaten auf dem Nordpol abgesetzt, die anschließend den Südpol erreichen müssen. Viele von ihnen treten die Reise gar nicht erst an, sondern versuchen sich auf dem Nordpol mit der einheimischen Bevölkerung und früheren Neuankömmlingen zu arrangieren. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen ist das eine große Herausforderung. Dementsprechend ist die karge Besiedlung am Nordpol trotz überschaubarer Größe äußerst vielfältig und gefährlich.

Daher ist es beinahe etwas schade, dass dieser Ort nur ein Übergangspunkt ist. Matt und Aruula müssen sich hier mit dem notwendigen Material für eine Überfahrt zum Südpol versorgen. Dabei stoßen sie auf Mi-Ruut, dessen Volk nur unter Schmerzen verbal kommunizieren kann, dafür Sprachen sehr schnell lernt. Obwohl das Wesen eine Abneigung gegen Aruulas Schnurrer hat, einigt man sich auf eine gemeinsame Reise. Dafür muss zunächst unter hoher Lebensgefahr die örtliche Währung besorgt werden und anschließend dann doch ein Boot gestohlen werden. Dieser Prozess ist sehr lebendig und mitreißend geschildert.

Allerdings kommen sowohl der Diebstahl und der Cliffhanger sehr gelegen. Natürlich gelingt es, ein Top-Boot zu klauen – und natürlich haben die beiden Helden dabei wieder einmal keinerlei Gewissensbisse. Der sehr überschaubare Zweck ihres Handelns (letztlich wollen sie ja nur eine Freundin wiederfinden) rechtfertigt weiterhin alle Mittel. Außerdem erscheint der Cliffhanger, indem die nun mehr drei Gefährten wie im Rausch all ihre Vorräte aufessen, doch stark konstruiert. Darüber hinaus ist der Gedächtnisverlust der beiden weiterhin ein kleines Ärgernis, schließlich hat das Thema bereits die vorherigen zehn Bände des Zyklus bestimmt, es ist nun ein wenig aufgebraucht.

„Aquus“ bietet dem Leser ein spannendes und interessantes Setting an und erzählt zudem eine gute Geschichte in dem. Matt und Aruula sind nun wieder auf der Reise zu einem Punkt, an dem sie sich Antworten erhoffen. Das Muster des vorherigen Unterzyklus wiederholt sich also, angesichts der überzeugenden Handlung fällt das aber kaum auf. Trotz kleiner Schwächen ist der Roman dadurch sehr unterhaltsam.

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