Hetzjagd (von Andreas Suchanek / Heliosphere 2265 Band 19)

helios19Die Rebellen im Alzir-System haben durch Zufall einen Angriff der Zukunftsrebellen abwehren können. Doch ein Agent des Ketaria-Bundes infiltrierte die Nova-Station und übte beinahe einen Anschlag auf die neue Präsidentin der Rebellen aus. Außerdem setzten Schiffe des Solaren Imperiums die Dunkle Welle frei, die für viel Chaos im System und unter anderem einige Gravitationswirbel sorgt. Während viele Schiffe der Rebellen bereits bei dem Einsatz der Dunklen Welle zerstört werden, versucht der Rest verzweifelt, Ordnung in das Chaos zu bringen. Außerdem muss der Ketaria-Agent aufgehalten werden. In der Zukunft nähert sich die Hyperion derweil dem Dunklen Wanderer. Allerdings befindet sich Captain Cross noch immer in einem Koma, wo sein eingepflanzter Kommandochip sich auf einmal als sehr hilfreich erweist.

Die 19. Episode der „Heliosphere 2265“-Serie ist der zweite Teil eines Zweiteilers, der mit einer dramatischen Handlung begann, an deren Ende die Zukunft des Widerstands gegen das Solare Imperium völlig offen war. „Hetzjagd“ setzt die dramatische Handlung direkt fort, fügt ihr aber keine neuen Aspekte hinzu. Stattdessen handelt es sich um eine routiniert erzählte Aufräumarbeit.

Die vor dem Angriff gerade von dem Raumschiff Torch II beorderte Offizierin Belflair muss mit einer Gruppe Rekruten auf einem neuen, noch nicht völlig ausgestatteten Raumschiff ihr früheres Schiff verfolgen. Dies steht unter der Gewalt eines Ketaria-Agenten namens Calvin und versucht, gestohlene Daten an den Bund zu übermitteln. Die Verfolgungsjagd ist relativ vorhersehbar, auch die rücksichtslose und gewalttätige Art des Agenten kennt man mittlerweile zur Genüge. Wieder einmal sind die Gegner den Rebellen bis zum Schluss einen Schritt voraus. So gelingt es Belflair am Ende zwar den Agenten festzusetzen, die Daten werden jedoch trotzdem übermittelt. Bei dem völlig irrationalen Verhalten Calvins wäre es nur verständlich, wenn der Agent diesmal scheitern würde. Dies geschieht nicht, die Rebellion hinkt ihren Gegnern weiterhin hinterher.

Anders als der vorherige Band spielt in „Hetzjagd“ auch die Hyperion in der Zukunft wieder eine Rolle. Nachdem er nur noch Verräter um sich herum sehen konnte, fiel Captain Cross in ein Koma. Nun nimmt über seinen Kommandochip die Kybernetikerin und Zeitreisende Cassandra Bennett Kontakt zu ihm auf. Sie versucht ihm zu zeigen, dass er seinem Freund (und ebenfalls Zeitreisendem) Tauser vertrauen kann. Dies gelingt ihr, indem sie ihm Szenen aus der Vergangenheit zeigt, die dem Leser den Captain etwas näher bringen. Das ist nett zu lesen und vertieft das Profil des Captains ein wenig. Zur direkten Handlung trägt es aber wenig bei.

Obwohl arm an neuen Erkenntnissen hebt der Abschluss des Zweiteilers jedoch den doppelten Schwebezustand der ehemaligen Partner Belflair und Cross auf. Beide können sich aus ihrem Tief befreien und stehen nun wieder als funktionierende Charaktere zur Verfügung. Das ist gut, denn ihre Depressionen erwiesen sich zuletzt als nervig.

„Hetzjagd“ ist ein durchaus dicht erzählter Abschluss des Zweiteilers, der aber weder wichtige Erkenntnisse mit sich bringt noch mit einer unvorhergesehenen Handlung aufwartet. Mit diesem Abschluss erweist sich die Funktion des Zweiteilers zur Zyklusmitte in erster Linie darin, die etwas eingefahrene Lage weiter zuungunsten der Rebellen durcheinanderzuwirbeln. Das liest sich zwar unterhaltsam, bietet aber weder Überraschungen noch Informationsgewinne.

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