Der Metallschwarm – Die Saga der Sieben Sonnen 6 (von Kevin J. Anderson)
|War der fünfte Teil der Reihe noch ein Ereignisfeuerwerk, so ist „Der Metallschwarm“ wieder ein Zwischenroman, der sich in kleinen Handlungen verliert. Die Hydroger wurden im vorherigen Band besiegt, damit schien der vermeintlich gefährlichste Gegner ausgeschaltet. Mit den Kikliss und den Faeros hat jedoch auch die weitere Handlung übermächtige Gegner, die die Menschen und Roboter und die Ildiraner auf der anderen Seite stark unter Druck setzen. Derweil gerät die Hanse nach der Proklamation der Konföderation durch König Peter weiter in die Defensive, was immer extremere Maßnahmen des Vorsitzenden hervorruft.
Noch immer weist die „Saga“ eine enorme Dynamik auf. Die Kapitel sind kurz, die Handlung ist schlicht und die Charaktere sind eindimensional. Zudem sorgen regelmäßige Zusammenfassungen und viele Dialoge dafür, dass die Handlung trotz der vielen Akteure niemals kompliziert wird. Das ist tatsächlich unterhaltsam, zum einen weil man an den Stil seit nunmehr fünf Bänden gewöhnt ist, aber auch weil Anderson hier seine peinlichen sexistischen Kommentare etwas zurückhält.
Trotzdem fällt der vorletzte Teil der Reihe im Vergleich zum Vorgänger wieder deutlich ab, da die Handlung nicht vorankommt. Die menschlichen und ildiranischen Akteure verharren, zum Teil aufgrund interner Differenzen zum anderen aufgrund von Unwissenheit, in der Passivität, während sich die Gegner neu formieren. Insofern erlebt man auf 650 Seiten einen Abwehrkampf sowie den endgültigen Wahnsinn der Hanse. Das liest sich ein wenig wie der erste Roman, mit dem Unterschied, dass man nicht nur weiß, was geschehen wird, sondern diesmal die Charaktere bereits kennt.
Auch „Der Metallschwarm“ ist ein gefälliger Roman, der für einen sechsten Teil jedoch viel zu sehr stagniert und lediglich ein Zwischenstück zum Finale der Serie bildet.