Gefallene Sonnen – Die Saga der Sieben Sonnen Teil 4 (von Kevin J. Anderson)
|Der vierte Teil schließt nahtlos an den Vorgänger an. Die Ildiraner müssen sich einer immer stärker werdenden internen Rebellion stellen, die Menschheit leidet unter dem zunehmend irrational agierenden Vorsitzenden der kosmischen Hanse und reibt sich in einem Bürgerkrieg selbst auf. Derweil arbeiten Kikliss-Roboter und Hydroger an der Vernichtung der Menschheit.
Während die Dynamik der Erzählweise noch immer überzeugend wirkt und die Charakter einem nach immerhin 2.400 Seiten trotz ihrer Eindimensionalität ans Herz gewachsen sind, wird die Handlung zunehmend schwächer. Beide Bürgerkriege wirken eher wie eine Verlängerung der Handlung. Immerhin ist die Rebellion der Ildiraner noch interessant. Der Krieg der Hanse gegen die Roamer wirkt unnötig, da er ausschließlich auf die irrationalen Entscheidungen des Vorsitzenden der Hanse zurückzuführen.
Die Charakterentwicklung stagniert weiterhin. Vor allem der Übergang des Vorsitzenden Basil, der einst zwar moralisch fragwürdige aber dafür unter gewissen Voraussetzungen durchaus sinnige Entscheidungen getroffen hat, zu einem geradezu verrückten Machthaber, wirkt unglaubwürdig. Die bereits im Vorgänger angedeutete Entwicklung des Soldaten Fitzpatrick wird hier fortgeführt, ist aber angesichts der vielen Charaktere unbedeutend.
Andersons früher schlichte und gefällige Stil mit vielen Wiederholungen driftet in diesem Roman häufig ins primitive ab. So wird zum Beispiel die Königin der Hanse auch mal rein auf ihre Schönheit reduziert. In dem Beispiel wird darauf hingewiesen, dass König Peter sich zwar vor dem Vorsitzenden der Hanse, Basil, in Acht nehmen muss, da dieser ihm nach den Leben trachtet, er aber ja immerhin seine schöne Königin hat. Zwar wird später hinzugefügt, dass diese ebenfalls recht klug ist, der Schaden ist da aber bereits angerichtet.
Insgesamt ist „Gefallene Sonnen“ ein noch schwächerer Teil als „Sonnenstürme“, der einst gefällige, aber schlichte Stil erscheint mittlerweile in seinen Wertungen oft primitiv. Immerhin steht am Ende eine tragische Entscheidung bevor, in der sich das Oberhaupt der Ildiraner entscheiden muss, ob er die Menschheit vernichtet oder aber sein eigenes Volk dem Untergang Preis gibt. Doch auch dieser Cliffhanger macht „Gefallene Sonnen“ nicht zu einem überzeugenden Roman.