Titties and Dragons (South Park)

Der „schwarze Freitag“ im Einkaufszentrum von South Park rückt immer näher. Nachdem Cartman und die Anhänger der neuen X-Box lange im Wettstreit mit den Anhängern der Playstation 4 vorne lagen, ist ihre Position nach der Verwandlung von Kenny in eine japanische Prinzessin nicht mehr zu halten. Denn die PS4-Jünger sind nun deutlich in der Überzahl. Daher verlegt sich Cartman auf eine Strategie aus „Game of Thrones“. Er lädt ein zu einer „roten Hochzeit“.

Auch „Trittes and Dragons“ strotzt vor „Game of Thrones“ Anspielungen. Der größte Teil der Handlung, Cartmans Hochzeitstrick, ist ein direkte Anspielung auf die dort stattfindende, sehr blutige Hochzeit. Überzeugend ist hier, dass eine Stärke der ansonsten in dieser und den beiden vorherigen Folgen doch arg gescholtenen Serie dargestellt wird. Die vielen Intrigen, durch die der Leser nicht mehr richtig zwischen Gut und Böse unterscheiden mag, spiegeln sich auch in dieser Handlung wieder. Wie in der Gegnerkonstellation der Vorlage, ist auch in „Trittes and Dragons“ viel Bewegung zwischen den beiden Lagern.

Kenniesszenen sind nicht nur im Animestil gezeichnet, sondern auch mit einem Pseudojapanisch versehen. Da man einige (englische) Wörter laut und deutlich heraushört, ist es unwahrscheinlich, dass es sich tatsächlich um japanisch handelt. Diese Szenen sind ganz besonders gelungen, denn in ihnen geschehen unmögliche Dinge verknüpft mit langweiligen Ereignissen wie zum Beispiel einer Konferenz. Und obwohl man lediglich einzelne Wörter versteht, erscheint die Handlung sehr dynamisch. Das macht deutlich, wie viel der Manga-Stil mit seinen vielen hektischen Bewegungen allein erschaffen kann.

Die Episode endet mit einem Bekenntnis zur Freundschaft (zwischen Stan und Kyle), einer Kritik an der Konsumgesellschaft (mit drastischen „Black Friday“-Szenen) sowie einer Medienkritik (die die einzigen Profiteure an dem „großen“ Kampf sind) und letztlich gar mit einer Kritik an Videospielen (die Kinder erkennen nach den brutalen Ereignissen, dass die Realität ihnen ausreichend Abenteuer bietet). Nur in dieser Auflistung erscheint das überladen (und eventuell etwas kitschig). In der Episode wirkt es hingegen als gelungenes Finale eines ordentlichen Dreiteilers.

Alle Episoden sind auf der Serienhomepage frei verfügbar.

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