World War Zimmerman (South Park)

„World War Zimmerman“ persifliert den Zombie-Film „World War Z“. Anstatt Zombies droht in Cartmans Fantasie ein Aufstand der Afo-Amerikaner als Reaktion auf den Freispruch für George Zimmerman. Dieser hat in den Vereinigten Staaten einen afroamerikanischen Jugendlichen getötet, nach den „Stand your Ground“-Gesetzen offenbar völlig legal. Um diesen Ausbruch zu verhindern, ist Cartman zunächst überdurchschnittlich nett zu seinem Mitschüler Token. In seinen Träumen nimmt er jedoch immer wieder Brad Pitts Rolle im Film ein und bald kann er Wirklichkeit und Realität nicht mehr voneinander unterscheiden.

Cartmans Alltagsrassismus wird in dieser Episode einmal mehr thematisiert. Hat er sich in der vorherigen Staffel noch dafür eingesetzt, dass der einzige afroamerikanische Junge der Schule mit dem einzigen afroamerikanischen Mädchen zusammenkommt, weil das so sein muss, sieht er jetzt alle afroamerikanischen Menschen in den USA als tickende Zeitbomben. Das ist nicht lustig und wird im Lauf der Episode auch nicht lustiger.

Immerhin entwickelt sich die Geschichte spektakulär: Cartman entführt regelmäßig Flugzeuge, was ihm mit einer gewissen Leichtigkeit gelingt. Die Selbstverständlichkeit mit der alle von einer Zombieinvasion ausgehen, ist zumindest putzig. Nachdem Cartman mit dem „Ausschalten“ Tokens keinen Erfolg hat, entscheidet er, Zimmerman zu töten, um einen Wutausbruch zu verhindern.

Das ist der einzige wirklich gelungene Moment der Episode. Cartman lässt sich – als Afroamerikaner verkleidet – von Zimmerman anschießen. Zunächst wird er dafür von Polizisten gelobt, als diese jedoch herausfinden, dass Cartman Weiß ist, endet Zimmerman auf dem elektrischen Stuhl. Dieser Hinweis auf den Alltagsrassismus in Amerika, der das „Stand your Ground“-Gesetz nicht nur gefährlich, sondern auch diskriminierend macht, ist erschütternd und somit ein bewegender Moment der Folge.

Vielleicht hätte mir die Episode mehr Freude bereitet, wenn ich „World War Z“ gesehen hätte. Ohne Kenntnis des Films ist die Folge ein enttäuschender Kommentar auf einen gesellschaftlichen Missstand mit nur einem einzigen guten Moment.

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