Currykill (ARD-Radiotatort)

CurrykillBlut an der Fensterscheibe einer Currybude in Hamm – für die Beamten der kreisfreien Polizeibehörde ist klar, dass ein berüchtigter Serientäter sein Unwesen in der Stadt treibt. Doch das LKA glaubt den Beamten nicht, unter anderem da sie alle aufgrund von Dienstvergehen in die unbedeutende Stadt versetzt wurden. Wie ernst die Sache ist, wird aber deutlich als der Leiter der Behörde von dem Serientäter krankenhausreif geprügelt wird. Sein Stellvertreter Vorderbäumen möchte den Täter mit einem klassischen Trick Dingfest machen: Die Hammer Polizei betreibt selbst eine mobile Imbissbude und macht sich damit zum Ziel.

Ein skurriler Fall ist genau das richtige für die skurrile Truppe, die man in Hamm versammelt hat. Nicht immer überzeugte die Gruppe aus strafversetzten Beamten, hier aber läuft sie zu Hochtouren auf. Die persönlichen Probleme der Akteure treten in dieser Episode ein wenig in den Hintergrund. Stattdessen werden gekonnt eine Reihe von persönlichen Momenten inszeniert. Latotzke gefällt sich in der Rolle des Imbissbesitzers. Lenz macht die Verletzung seines Vorgesetzten sehr zu schaffen und Vorderbäumen entwickelt zuvor ungeahnte Energien. Alles wirkt überzeugend und sorgt für viel Dynamik in diesem Fall.

Die Erzählweise versucht in Interviewform wieder einmal neue Wege zu beschreiten. Dass die Interviewszenen nur sehr dezent eingesetzt werden, ist ausgesprochen angenehm. Sie lockern den Krimi auf, dominieren ihn aber nicht. Das ist gut.

Der Fall ist so flüssig erzählt, dass er ohne einen großen Höhepunkt auskommt. Der Currykiller sorgt selbst ohne einen eigenen Auftritt bereits für genügend Spannung. Wie er dann am Ende gestellt und erledigt wird, ist äußerst überraschend, aber nicht spannender inszeniert als der Rest des Krimis.

„Currykill“ überzeugt sowohl mit einer guten und spannenden Handlung als auch mit vielen gelungenen persönlichen Szenen. Alles in allem der bisher überzeugendste Fall aus Hamm.

Die aktuelle Folge der Serie kann man immer auf der Homepage des Radiotatorts herunterladen.

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