Gesehen: These Are The Voyages (Enterprise Folge 98)

Inhalt: Diese Episode spielt eigentlich auf der Enterprise-D, dem Schiff aus „Star Trek: The Next Generation“. Während der Episode „Der Pegasus-Vorfall“ ist Riker sich nicht sicher, wie er sich entscheiden soll. Soll er seine Befehle befolgen oder Captain Picard verraten, worum es sich bei der Pegasus handelt. Counselor Troi berät ihn bei der Sache. Sie rät ihm, auf dem Holodeck das letzte Abenteuer der Enterprise NX-01 zu erleben. Das ganze spielt drei Tage vor der Gründung der Föderation…

Kritik: Dies ist also das Finale der (bisher) letzten „Star Trek“-Serie. Es ist wirklich schade, dass den Machern nichts besseres einfiel, als diese Episode in eine mehr als 15 Jahre alte „Next Generation“-Folge einzubetten. Das wertet die ganze Serie ein wenig ab. Die anderen „Star Trek“-Serien hatten immer im Pilotfilm eine Person aus den vorherigen Episoden, die sozusagen als Staffelträger diente. Enterprise hat diese Staffelträger im Finale und das ohne wirklich Grund dazu zu haben: Ein großes Manko.

Es ist schön, dass man in der letzten Episode die Gründung der Föderation zeigt. Das zeigt aber auch, was Enterprise falsch gemacht hat. Von der Art her hätte die vierte Staffel die erste sein müssen. Am Anfang der Serie hätte die Enterprise die Grundlage für die Föderation legen müssen, in der Mitte der Serie hätte die Gründung erfolgen müssen und zum Schluss die Anfänge der Föderation gezeigt werden müssen. So viel wollte man sich nicht vornehmen, stattdessen hat man zunächst nur zusammenhangslose und auf die Lange Sicht auch bedeutungslose Einzelfolgen gezeigt. Erst die vierte Staffel zeigte, welches Potential wirklich in der Serie steckte.

Es ist ganz nette, dass Riker noch einmal jeden der „Hauptcharaktere“ in die „Küche“ holt. Leider erfährt man erst in dieser Episode, dass sich alle Charaktere während der Serie dem Chefkoch anvertraut haben. Das ist unlogisch, schließlich hat man zuvor nie etwas davon gehört. Wieder eine Sache, die Enterprise besser machen könnte: Den Koch häufiger zeigen.
Wobei ein Koch für so viele Menschen ein wenig übertrieben wirkt…

Die eigentliche Enterprise-Geschichte ist ganz nett. Man sieht Shran wieder, er hat sich mit Verbrechern angelegt. Wieso, weshalb, warum – das wird nicht klar. Schade. Immerhin erfährt man, dass seine Romanze mit der Aenar im wahrsten Sinne des Wortes Früchte getragen hat.

In dieser Episode stirbt Trip.
Da stellt sich die Frage, warum man im Finale eine Hauptperson töten muss. Das ist völlig unnötig. Außerdem eröffnete Couselor Troi viel zu früh, dass Trip sterben wird. Das macht den Tod noch unsinniger, denn er sorgt nicht einmal für besonders viel Spannung.

Die Beziehung zwischen Trip und T’Pol, die in der ganzen vierten Staffel so feinfühlig aufgebaut wurde, wird hier mit einem Satz beendet. T’Pol erinnert daran, dass das Ganze schon sechs Jahre her ist. Da „These Are The Voyages“ sechs Jahre nach der letzten Folge spielt, hat die Beziehung also nie eine wirkliche Chance gehabt.
Trotzdem fragen die beiden einander, ob sie sich vermissen. Merkwürdig und schade. Hier hätte man der Serie auch ein kleines, gutes Ende gönnen können.

Zum Schluss sieht man kaum etwas von der Gründung der Föderation. Als Archer anfängt zu sprechen, meint Riker, dass er genug erlebt hat, um eine Entscheidung zu treffen: Er wird die Befehle ignorieren und Picard alles erzählen. Warum er diese Entscheidung trifft, ist nicht ganz klar. Vermutlich wegen Trips Befehlsverweigerung (bei der er aber gestorben ist) und dessen Gespräch beim Koch, wo er zugibt Archer mehr zu trauen als jedem anderen.

Immerhin stimmt die Chemie zwischen den Hauptdarstellern auch in dieser Episode, was zeigt, dass sich die Serie entwickelt hat. Außerdem ist die Folge insofern fesselnd, als man immer glaubt, es müsse doch etwas kommen, was ein würdiges Ende macht. Das kommt leider erst in den letzten Sekunden, in denen man die Enterprise-D, die Enterprise Kirks und die NX-01 Enterprise sieht. Das ist ganz nett.

Ansonsten erinnert diese letzte Episode nur daran, was Enterprise alles falsch gemacht hat und in der vierten Staffel richtig gemacht hat. Leider ein unwürdiges Ende, für eine Serie, die sich in der letzten Staffel extrem gesteigert hat. Ärgerlich, da diese Wertung den Schnitt der Staffel nach unten zieht. 1,5 von 5 Punkten.

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