Liebe und Profit (Deep Space Nine Folge 118)

Inhalt: Quark entwickelt Depressionen. Seitdem ihm von den Ferengi seine Geschäftsliszenz entzogen wurde, darf er in Ferengi-Geschäften nicht mehr mitmischen. Dadurch entgehen ihm extrem viele Profite. Sein Bruder Rom heiratet bald und Quark kann sich in keiner Weise freuen. Daher empfiehlt ihm Rom zurück nach Ferenginar zu der gemeinsamen Mutter zu gehen. Mit der hatte Quark zwar immer ein eher schwieriges Verhältnis, doch Rom ist sich sicher, dass sie Quark freundlich aufnehmen wird. Doch auf Ferenginar angekommen, findet Quark den großen Nagus in seinem Wandschrank, der ihm befiehlt sofort wieder zu verschwinden. Quark will den Befehl sofort ausführen, bis ihm auffällt, dass es ein wenig merkwürdig ist, dass der Herrscher des Ferengi Finanzimperiums in seinem Wandschrank ist…

Kritik: „Liebe und Profit“ ist eine typische Ferengi Slapstick-Episode, die versucht Witz und etwas Kapitalismuskritik miteinander zu verbinden. In dieser Folge gelingt das nur teilweise.

Denn viele Elemente sind entweder stark übertrieben oder zu zufallsgesteuert. Es ist immer noch verwunderlich, dass ein einfacher Barkeeper auf einem abgelegenem Außenposten so gute Kontakte zum großen Nagus haben kann. Schließlich ist Quark ihm schon mehrfach begegnet. Das Ferengi-Reich muss doch groß genug sein, dass es nicht möglich ist, Quark ständig über den Weg zu laufen. Auch Quarks Gegenspieler, der Chef der Finanzbehörde, müsste eigentlich besseres zu tun haben, als sich ständig mit Quark rumzuschlagen.

Die Grundhandlung der Episode ist, dass der große Nagus sich in Quarks reformorientierte Mutter verliebt hat. Im Gegensatz zu der normalen Ferengi-Frau läuft sie nicht nackt rum und wagt es manchmal sogar, Profit zu machen. Immerhin erklärt die Episode, wo sich die beiden kennengelernt haben und nimmt nicht einfach an, dass sie sich zufällig über den Weg gelaufen sind.

Leider nerven die Stimmen der Ferengi sehr. Außer Quark und seinem Bruder scheinen alle Ferengi eine extrem quäckige Stimme zu haben, die auf Dauer sehr anstrengend ist. Auch die Intrige des obersten Finanzaufsehers ist sehr leicht zu durchschauen. Er bietet Quark an, seine Lizenz wieder herzustellen, wenn er die Beziehung zwischen seiner Mutter und dem großen Nagus torpediert. Es ist klar, dass Quark in seiner Gier das sofort tut. Sowieso ist es gelungen, wie die Gier in dieser Episode dargestellt wird. Denn der Finanzchef ist im Verlauf der Episode sogar gewillt, die komplette Ferengi-Wirtschaft kaputt gehen zu lassen, nur um selbst Nagus zu werden.

Denn der große Nagus hat ein Problem, er leidet unter Demenz. Quarks Mutter hilft ihm über schwierige Phasen hinweg. Doch ohne sie ist er aufgeschmissen. Insofern ist Quark nach dem Torpedierungsversuch dazu gezwungen, die Beziehung wieder herzustellen. Das ist ganz amüsant mitanzusehen, wirklich lustig ist es nicht.

Sehr gelungen ist die Nebenhandlung der Episode. Rom möchte Leeta heiraten. Dafür geht er sehr auf ihre Wünsche ein. Vor allem befolgt er die Vorgaben der bajoranischen Kultur. Ungeschickterweise fragen ihn Jadzia und O’Brien, ob er denn auch etwas Ferengi-Kultur mit in die Beziehung bringt. Daraufhin bekommt Rom leichte Minderwertigkeitskomplexe und fordert von Leeta, dass sie einen traditionellen Heiratsvertrag der Ferengi unterzeichnet. Sie muss dann zwar nicht gleich nackt rumlaufen, aber muss all ihr Vermögen auf Rom übertragen. Natürlich lehnt sie ab, die Hochzeit platzt.

Der ungeschickte Rom sorgte schon häufig für gute Nebenhandlungen. Auch hier ist es wieder sehr überzeugend, wie Rom an seine Traditionen erinnert wird, an diese anschließen will, alles vermasselt und sich dann wieder an Leeta annähert. Dieser Handlungsstrang rettet der Episode eine gute Bewertung.

„Liebe und Profit“ überzeugt durch eine starke Nebenhandlung und eine relativ interessante Verschwörung auf Ferenginar. Allerdings nerven die Ferengistimmen und die Handlung ist teilweise etwas sehr von Zufällen getrieben. Nicht nur, dass der große Nagus Quarks Mutter kennenlernt, er macht Quark danach auch noch zu seinem ersten Berater. Warum sollte jemand einen Barkeeper zu seinem ersten Berater machen? Insgesamt ist die Folge jedoch mehrheitlich unterhaltsam und kann sich noch auf eine gute Wertung retten. 3 von 5 Punkten.

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