Im Lichte des Infernos (Deep Space Nine Folge 113)
|Inhalt: Bashir, Worf und Garak sind noch immer zusammen mit General Martok im Gamma-Quadranten in einem Dominion-Gefängnis eingesperrt. Derweil löst sich das Problem der eintreffenden Dominion-Flotte vor Deep Space Nine nicht minder ungünstig: Es stellt sich heraus, dass Cardassia dem Dominion beigetreten ist, die Flotte zieht unter Gul Dukats Führung nach Cardassia ab, um sich dort zu organisieren und danach das klingonische Imperium und die Föderation anzugreifen…
Kritik: Der Start der Episode ist zunächst eine große Überraschung. Gul Dukat hat die ganze Zeit heimlich mit dem Dominion verhandelt. Das erklärt auch, warum er in der letzten Folge so ausfallend war und warum es ihm so wichtig war, seine Tochter nach Cardassia zu bekommen. Es ist allerdings sehr merkwürdig, warum er mit der Dominion-Flotte zunächst Richtung Cardassia zieht. Kurz danach versucht er nämlich Deep Space Nine mithilfe eines Formwandlers zu erobern. Die Station wird zu dem Zeitpunkt von klingonischen, romulanischen und föderativen Schiffen geschützt. Als die Dominion-Flotte eintraf, war die Station quasi unverteidigt. Wäre der Plan des Dominion aufgegangen, wären zwar drei Flotten ohne Kämpfe zerstört worden, dennoch haben sie so die Kontrolle über Bajor und „Deep Space Nine“ verspielt, was eigentlich ein zu großes Risiko war.
Worf, Bashir und Garak versuchen verzweifelt aus dem Gefängnis zu entkommen. Dabei kann lediglich Garak mit seinen technischen Kenntnissen Kontakt mit dem Shuttle Worfs und Bashirs aufnehmen. Dafür muss er in einen engen Schacht klettern. Seine Platzangst ist ihm dabei sehr hinderlich ist. Garaks Kampf mit der Platzangst ist sehr gut dargestellt. Nicht so gut ist, dass die Gefangenen das Shuttle überhaupt kontaktieren können. Es ist absolut unverständlich, dass das Dominion das Shuttle einfach um die Gefängnisstation treiben lässt. Warum sind da dann nicht auch noch die Schiffe anderer Gefangener? Warum zerlegt das Dominion das Schiff nicht und versucht, Erkenntnisse über die Föderation zu erlangen? Es macht also keinen Sinn, dass das Shuttle da überhaupt noch ist.
Ein Großteil der Folge nimmt leider Worfs Kampf mit den Jem’hadar ein. Diese nutzen den Kampf, um sich auf einen Krieg mit den Klingonen vorzubereiten. Worf gibt natürlich aufgrund seines klingonischen Ehrenkodexes nicht auf. So prügelt er sich mit einem Jem’hadar nach dem anderen und nötigt dem Jem’ahdar Anführer sogar Respekt ab. Für den Zuschauer wäre es aber beeindruckender gewesen, mehr über die Handlung auf Cardassia und auf DS9 zu erfahren.
Hier kommt es dann leider nicht zu einem Raumkampf, sondern der Trick des Formwandlers wird offenbart. Es ist dabei unverständlich, dass der Formwandler sich auf eine Selbstmordmission begibt. Das dürfte nicht Stil der Gründer sein. Außerdem dürfte eine Supernova, die der Formwandler zu erzeugen versucht, auch das Wurmloch beschädigen. Beides kann das Dominion eigentlich nicht riskieren.
Trotz einiger Ungereimheiten ist die Episode spannend. Das liegt in erster Linie daran, dass sie bis auf die Kampfszenen zwischen Worf und seinen Gegnern sehr dicht erzählt wird. Nebenbei wird das Kithomer-Abkommen zwischen der Föderation und dem klingonischen Imperium wieder in Kraft gesetzt. Dukats Tochter hat einen witzigen Auftritt zusammen mit Quark und die romulanische Hilfe sorgt auch für einige Überraschungen. Die Folge lebt daher in erster Linie von der dichten Handlung.
„Im Schatten des Infernos“ weiß an vielen Stellen zu überraschen. Leider sind die Überraschungen nicht immer logisch beziehungsweise beinhalten meist riskante Pläne des Dominions. Mit diesem zweiten Teil des Zweiteilers kommt die Handlung rund um das Dominion endlich richtig in Fahrt. Alles läuft auf einen zukünftigen Krieg zwischen dem Dominion und den verbliebenden freien Mächten des Alpha-Quadranten hinaus. Daher ist die Folge ein wichtiger Meilenstein, der spannend erzählt ist, überrascht, aber halt Logiklöcher beinhaltet. 4,5 von 5 Punkten.