Die Schatten der Hölle (Deep Space Nine Folge 112)
|Inhalt: DS9 erhält eine verschlüsselte cardassianische Botschaft aus dem Gamma-Quadranten. Garak kann die Nachricht lesen: Es ist ein Hilferuf eines cardassianischen Commanders, der bei der Schlacht der Romulaner und Cardassianer gegen das Dominion die Truppen angeführt hat. Worf und Garak machen sich auf den Weg in den Gamma-Quadranten und finden sich kurz darauf in einem Dominion-Gefängnis wieder. Dies hält einige Überraschungen für die beiden bereit…
Kritik: Der Anfang der Episode ist „typisch“ Star Trek. Ein Offizier und ein vermeintlich feindlicher Spion werden auf eine Mission in feindliches Territorium geschickt. Zwei Leute gegen ein Imperium, das kann ja nicht gut gehen. Es geht auch nicht gut.
Garak und Worf werden vom Dominion gefangen genommen. In der Strafkolonie begegnen sie nicht nur Garaks ehemaligem Mentor, sondern auch dem Klingonengeneral Martok und – was eine große Überraschung ist – Julian Bashir. Bashir war also in der letzten Zeit auf DS9 nur ein Gestaltwandler! Zunächst glaubt man, dass Dominion setzt einen Gestaltwandler ein, um Informationen aus Worf und Garak zu holen. Aber es wird schnell klar, dass es sich um den echten Julian Bashir handelt, eine interessante Entwicklung.
Derweil werden immer mehr Föderationsüberwachungssatelliten im Gamma-Quadranten vernichtet. Das Dominion scheint eine Invasion des Alpha-Quadranten zu planen. Die Station hat nur die Defiant und Gul Dukats gestohlenes Klingonen-Schiff zur Verteidigung, Föderationsverstärkung wird erst zwei Tage später erwartet. Die Folge endet dementsprechend mit einem Cliffhanger.
In einer Nebenhandlung versucht Gul Dukat seine Tochter, die bisher auf DS9 war, nach Cardassia zurückzubringen. Sie, die halb bajoranisch ist und daher auf Cardassia nie akzeptiert würde, hat sich in Garak, Dukats Feind, verliebt. Dukat will das verhindern, scheitert jedoch am Widerstand seiner überraschend willensstarken Tochter.
Dukat kann aber natürlich nicht glauben, dass seine Tochter selbstständig auf die Idee kommen würde, den Befehlen ihres Vaters nicht zu gehorchen und macht Kira dafür verantwortlich. Der Respekt zwischen den beiden ehemaligen Gegnern ist somit schon wieder verloren gegangen.
Kira scheint es immer noch zu bewegen, dass das Baby, das sie für die O’Briens geboren hat, nicht ihres ist. Sie scheint wirklich gerne Mutter zu sein. Die vorletzte Folge scheint die Freundschaft zwischen Kira und Odo wieder hergestellt zu haben, die in einer rührenden Episode ja dadurch zerstört wurde, dass Odo Liebe zu Kira unerwiedert blieb. Das ist schön, denn die beiden passten freunschaftlich gut zusammen. Aber natürlich beginnt damit auch wieder Odos stilles Leid, denn Kira macht immer wieder Andeutungen, dass er bei anderen Frauen durchaus Chancen hätte.
In der Strafkolonie erfährt man kurz vor Schluss noch etwas Brisantes. Garaks Mentor war auch der Cardassianer, der Garak ins Exil geschickt hat und mehrmals hintergangen hat. Es wirkte daher immer merkwürdig, dass Garak so viel für dessen Rettung tun würde. In dieser Episode wird nun klar warum, es handelt sich um Garaks Vater. Nur ist Garak halt der uneheliche Sohn des Vaters. Ein weiteres, kleines Puzzlestück aus Garaks geheimnisvollen Leben wird also mit dieser Episode enthüllt.
„Die Schatten der Hölle“ hat einen kurzen, schwachen Start und entwickelt sich dann zu einer spannenden Episode, die sowohl eine Invasion als auch einige Charaktergeschichten um Odo, Kira und Dukat beinhaltet. Für einen ersten Teil ist „Schatten der Hölle“ sehr gelungen. 4,5 von 5 Punkten.