The leadership breakfast (West Wing Folge 33)
|Inhalt: Auf dem alljährlichen „leadership breakfast“ unterhalten sich Republikaner und Demokraten über Belanglosigkeiten. Das Frühstück ist ein Symbol, um zu zeigen, dass in Amerika gemeinsam Politik gemacht wird. Der Preis dafür ist halt, dass die Gespräche keine Ergebnisse bringen.
Das reicht Toby nicht, daher versucht er verbissen, kontroverse Themen auf die Redeliste zu setzen…
Kritik: Toby gelingt es, kritische Punkte auf die Redeliste zu setzen. Dazu geht er einen Deal mit der Beraterin des republikanischen Mehrheitsführers ein. Diese führt ihn allerdings ganz schön vor und nutzt eine Kontroverse, die ein Eingeständnis Tobys auslöst, um die Präsidentschaftskandidatur ihres Republikaners anzukündigen. Ungewollt bringt Toby also Bartlet unter Druck.
Gleichzeitig wird hier aber auch zum ersten Mal ernsthaft der anstehende Präsidenschaftswahlkampf erwähnt. Es ist interessant, dass Leo es dem Präsidenten nicht wirklich zutraut, selbst zu kämpfen. Stattdessen betont er zum wiederholten Male, dass es jemanden Bedarf, der Bartlet antreibt.
Zur Zeit hat man dieses Gefühl wieder. Bartlet übernimmt nur wenig Eigeninitiative, eigentlich lässt er sich nur von den Ereignissen treiben. Hoffentlich ändert sich das demnächst wieder.
Die Episode ist wieder einmal angereichert mit einer ganzen Reihe spritziger Dialoge und cleveren Nebenhandlungen. So überlegt Sam, ob man das Pressebüro nicht aus dem weißen Haus auslagern könnte. Dazu gibt er eine Umfrage in Auftrag, um die Akzeptanz für das Unternehmen anzutesten. Blöderweise wird ein Reporter befragt, was CJ gar nicht gefällt. Das führt natürlich mal wieder zu interessantem Krach zwischen den Redenschreibern und dem Pressebüro.
„The leadership breakfast“ zeigt, was passieren kann, wenn man sich zu unvorsichtig an Symbole heranmacht. Toby versucht zum wiederholten Male mit Traditionen zu brechen und scheitert einmal mehr. Es ist einerseits bemerkenswert, dass seine innere Verpflichtung, wichtige Themen voranzubringen, noch immer so stark ist, andererseits aber auch merkwürdig, dass er es bisher noch nicht gelernt hat, mehr Vorsicht zu üben.
Traditionen lassen sich schwer brechen, Symbole lassen sich nicht immer für praktische Politik nutzen, witzige Nebenhandlungen runden eine interessante Episode ab – all das zeigt das „Führungsfrühstück“ und unterhält dabei mit einer sympathischen aber deprimierenden Botschaft etwas mehr als sehr gut. 4,5 von 5 Punkten.