Heilige Visionen (Deep Space Nine Folge 108)

Inhalt: Ein Gemälde von der verschollenen antiken bajoranischen Stadt B’hala erreicht die Station. Sisko wundert sich, ob er nicht anhand des Gemäldes herausfinden kann, wo die Stadt liegt. Daher untersucht er das Gemälde in einer Holosuite genauer. Dabei wird er von einem Energiestrahl getroffen und hat infolge einige Visionen…

Kritik: Diese Episode ist verwirrend, da sie ein wenig mit Handlung überfrachtet ist. Kasidy kommt endlich nach DS9 zurück. Es wirkt zwar etwas merkwürdig, dass sie gerade einmal sechs Monate im Gefängnis sitzen musste, aber es ist doch schön, sie wieder an Bord zu haben. Leider wird auf ihre Erfahrungen im Gefängnis nicht eingangen. Stattdessen schleppt Sisko sie sofort auf eine archäologische Mission, um B’Hala wiederzufinden. Überraschenderweise gelingt den beiden das sogar.

Danach tritt Sisko regelmäßig wie eine religiöse Ikone auf. Er akzeptiert komplett die Rolle des Abgesandten, die ihm die Bajoraner zusprechen. Kein Wunder, dass sich die Sternenflotte Gedanken macht, wenn selbst Kai Winn Sisko auf einmal für den Abgesandten hält. Die ganzen Visionen gipfeln darin, dass Sisko in eine Besprechung platzt und verkündet, dass es Bajors Untergang wäre, wenn es der Föderation beitreten würde. Insofern lässt der Sternenflotten-Captain Sisko mal eben die Vertragsverhandlungen zwischen Bajor und der Föderation platzen.

Kai Winn ist sich jetzt nicht mehr sicher, wer ihre Gegner sind. Zumindest sagt sie das. Dennoch scheint es nicht so, als könne sie sich mit der Vorstellung in Zukunft nur noch Sisko zu gehorchen, anfreunden. Wahrscheinlich wird man trotz alledem demnächst noch Negatives von Winn erleben.

Zum Schluss wird klar, dass Sisko sterben wird, sollte er so weitermachen. Aber er will nicht operiert werden, weil er glaubt, die Visionen brächten ihn näher an die „Wahrheit“. Als er das Bewusstsein verliert, entscheidet Jake, dass er operiert werden soll. Unglaublicherweise ärgert sich Sisko darüber und nimmt seine Föderationswarnung auch nicht nach der Operation zurück. Es bleibt also unklar, was Siskos Visionen nun waren, wirkliche Eingaben von den Propheten oder nur ein nachträglicher Schock durch die Energieentladung.

„Heilige Visionen“ ist eine spannende Episode, was in erster Linie daran liegt, dass sie mit viel Inhalt vollgestopft ist. Leider ist sie aber auch sehr verwirrend. Es passt nicht wirklich zu Sisko, auf einmal die religiöse Ikone zu spielen. Man merkt ihm deutlich an, dass er etwas entrückt ist. Außerdem ist die Rückkehr Kassidies etwas lieblos inszeniert. Aus der Handlung der Episode hätte man noch viel mehr machen können. 3,5 von 5 Punkten.

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