Faith Hilling

 

Endlich werden die republikanischen Vorwahlen in der Serie aufs Korn genommen, denkt man zu Beginn dieser Episode. Es folgt jedoch eine abgedrehte Geschichte über Modetrends, die nur am Rand etwas mit den Vorwahlen zu tun hat. Der Trend „planking“ wird aufgegriffen und ad absurdum geführt. Der aktuelle Trend in der Folge ist „Faith Hilling“, in dem man so tut als hätte man riesige Brüste. Er wird jedoch rasch abgelöst, durch das rutschen auf dem nackten Hosenboden über die Straße. In der Schule erhalten die Kinder daher ständig Stunden, die sie über die Gefahren dieser Trends aufmerksam machen sollen. Denn schließlich ist das Risiko, beim „Faith Hilling“ oder anderen Trends von einer Eisenbahn überfahren zu werden enorm…

Das Verarschen merkwürdiger Trends ist ganz nett, trägt aber keine zwanzig Minuten. Am gelungensten ist dabei die panische Reakiton der Schule. Sobald etwas neues aufkommt, dass sie nicht erklären können, muss zunächst davor gewarnt werden. Dass dabei natürlich wieder ein verrückter Lehrer zum Einsatz kommt, versteht sich. Zu Beginn ist es auch noch ganz lustig, dass von überall her Züge auftauchen. Zum Schluss trägt dieser Gag jedoch nicht mehr richtig.

Die Autoren haben selbst gemerkt, dass die Handlung keine ganze Folge trägt und haben sie ergänzt. Auf einmal tauchen im Internet Bilder von Katzen mit Brotscheiben um den Hals auf. Der verrückte Lehrer wird – als Experte – gebeten, die Regierung zu beraten. Für ihn ist klar: Die Katzen haben sich weiterentwickelt, mit Brot um den Hals sind sie nun genau so klug wie wir. Diese Aufwertung der Katzen erfolgt, als die Menschen gerade beginnen mit heruntergelassenen Hosen über die Straße zu robben. Wenn man sich das anguckt, hat man das Gefühl, die Aussage stimmt sogar. Denn die nackt-robbenden Menschen trennt nicht mehr viel von einer Katze.

An diesem Moment nimmt die Episode ihre beste Wendung. Denn ein „Übersetzungsexperte“ beginnt mit der Oberkatze, die man vorsorglich inhaftiert hat, zu sprechen. Die Katze sagt zwar nur „Oh Lord Johnson“ (was freilich gleich wieder einen merkwürdigen Modetrend auslöst), doch daraus entnimmt der Katzenexperte, dass ein Krieg mit den Katzen unausweichlich ist. Sofort wird das Thema der republikanischen Vorwahlen, wo die Katze nun mit auf dem Podium steht. Darauf folgt der beste Moment. Denn die republikanischen Präsidentschaftskandidaten werden nicht mehr von den „South Park“-Machern gesprochen, sondern es werden echte Tonaufnahmen eingespielt. Und siehe da: Die Katze macht sich mit ihrem „Oh Lord Johnson“ in der Diskussionsrunde gar nicht schlecht!

Die Episode wird dann noch mit einem Gag der Jungen abgerundet. Insgesamt ist es ein netter Hinweis auf die Hysterie, die um neue Trends gemacht wird. Die ist gar nicht nötig, da die neuen Aktivitäten eh rasch abgelöst werden. Das Highlight der Folge ist die „Entdeckung“ der intelligenten Katze und deren Einbindung in die republikanischen Vorwahlen. Diese Kritik ist kurz, aber sehr aussagekräftig.

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