The Last Of The Meheecans (South Park)

Die Kinder von South Park spielen Mexikaner und Grenzpolizei. Carmant spielt dabei den harten Texaner, der Mexikaner lieber erschießt, als sie in die Vereinigten Staaten zu lassen. Doch von Kyle und Stan wird er böse ausgetrickst. Alle als Mexikaner verkleidete Kinder gelangen hinter die Grenze, Cartman verliert mit seiner Truppe. Doch dann entdecken alle, dass Butters fehlt. Der hält sich tatsächlich für den Mexikaner Mantequilla (laut Wikipedia das spanische Wort für Butter, also Butters Namen) und versucht zurück nach Mexiko zu gelangen. Während die Kinder nun einerseits versuchen, Butters zu finden (Kyle, Stan) oder ihn zu töten (Cartman), wird Butters von einer mittelständischen amerikanischen Familie als Arbeitssklave benutzt und löst letztendlich die Bewegung „Mexican Pride“ aus.

Nach der wieder eher ernsten vorherigen Folge fährt South Park mit dieser Episode wieder ein Absurditätenkabinett auf. Cartman macht wieder einmal als Rassist von sich reden, der selbst bei einem Spiel nicht verlieren kann. Dass die Kinder statt Cowboy und Indianer nun Mexikaner und Grenzpolizei spielen, zeigt unter anderem auch wie rassistisch das Originalspiel in seinen Ursprüngen eigentlich ist.

Am gelungensten ist in dieser Folge jedoch nicht Cartman, sondern Butters. Er hält sich nach dem Spiel tatsächlich für einen Mexikaner und versucht nach Mexiko zu gelangen. Auf der Straße wird er von einer liberalen amerikanischen Familie angefahren. Die glauben, nicht die Polzei rufen zu dürfen, um Butters vor der Abschiebung zu retten. Daher nehmen sie ihn bei sich auf, um ihm „great opportunities“ zu schaffen. Schnell versuchen sie ihm die wichtigsten Wörter beizubringen. Der Einstand ist „window“ – „cleeeaner“ – „winnndow“ – „cleeeaner“. Letztendlich sind sie fest davon überzeugt Butters etwas Gutes zu tun, wenn sie ihn permanent im Haushalt arbeiten lassen. Schließlich sei Hausarbeit noch immer deutlich besser, als dass was ihm in Mexiko blüht. Doch selbst das amerikanische Ehepaar merkt, dass Butters nicht glücklich ist. Sie versuchen erst einmal, ihm mit mehr Arbeit „Glück“ zu verschaffen. Dann kommen sie jedoch zu dem Schluss, dass er nur unter „Seinesgleichen“ glücklich werden kann. Dieses Ehepaar ist in seinen Bemühungen einfach glorreich, da es dabei nicht einmal zu merken scheint, dass es Butters in einen Sklaven verwandelt. Die Ignoranz der amerikanischen Gesellschaft gegenüber den Lebensbedingungen und der Lebensqualität in Mexiko wird dabei äußerst gut dagestellt.

Doch die Ignoranz der Amerikaner hält in dieser Folge nicht lange an. Denn Butters entfacht mit seinem unbedingten Willen nach Mexiko zu kommen, unter den unterbezahlten amerikanischen Mexikanern eine „Mexican Pride“-Bewegung. Auf einmal versuchen alle Mexikaner möglichst schnell nach Mexiko zurückzukehren. Das verwirrt die echte Grenzpolizei zunächst natürlich maßlos. Dann – und das ist der beste Part der Folge – bringt die Polzei jeden fliehenden Mexikaner zurück in die Stadt, von der er gekommen ist. Schließlich habe man die Aufgabe, Mexikaner am Überqueren der Grenze zu hindern, da sei es egal, in welche Richtung die Mexikaner sich bewegen. Das gelungenste Bild dieser Aktion ist ein Lastwagen, der die Mexikaner zurück auf die Hauptstraße von San Francisco bringt. Amerikanische Einwanderungspolitik einmal umgekehrt.

Während in Amerika die meisten Dienstleistungsstrukturen ohne die Mexikaner zusammenbrechen, merkt Butters, dass er zwar von den Mexikanern verehrt wird, ihm aber seine Freunde fehlen. Die Grenzpolzeit feiert den ersten „zurückkehrenden“ Mexikaner und lässt sofort die Grenze öffnen. Nur Cartman, der dann das Kinderspiel verlieren würde, versucht Butters zu hindern. Es kommt dann noch zu einer durchschnittlichen Verfolgungsjagd, die die Episode nicht unbedingt gebraucht hätte.

Doch trotz des unterhaltsamen, aber nicht mehr besonders witzigen Endes ist die Episode sehr gelungen. Die Abhängigkeit der amerikanischen Gesellschaft und die gleichzeitige Ignoranz mexikanischen MitbürgerInnen gegenüber wird sehr schön und äußerst amüsant herausgearbeitet. So muss eine „South Park“-Episode sein.

Die gesamte Folge kann man sich auf der deutschen Seite der Serie ansehen.

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