Im Sog

Was die FDP auch tut, was sie auch versucht, sie kommt auf keinen grünen Zweig. Mittlerweile eiert sie in ihren Positionen noch heftiger herum, als die SPD in ihrer schlimmsten Zeit vor der letzten Bundestagswahl. Der anhaltende Niedergang sorgt dafür, dass die Augen aller Medien auf die FDP gerichtet sind. Die Rezeption der Aussagen des Frankfurter FDP-Vorsitzenden Pfeil zeigen, wie stark die Partei unter Beobachtung steht.

Keine Frage, Pfeils Aussage ist die billigste Verteidigung, die man vorbringen kann. Politiker schieben die Schuld an schlechten Wahlergebnissen gerne mal auf den vermeintlich ungebildeten Wähler, der die Zusammenhänge nicht versteht. Das ist billig, schließlich hätte man sich in dem Fall darum bemühen müssen, das eigene Handeln besser zu erklären. Jetzt dürften also viele Zeitungsleser und Onlinenachrichtenleser mal wieder kräftig den Kopf über die FDP schütteln.

Dabei wäre die Frage interessant, wieviele Leser des heutigen Aufmachers vieler Internetseiten eigentlich schon mal etwas von Dirk Pfeil gehört haben. Er ist Vorsitzender des FDP-Verbandes Frankfurt. Würde wohl die Aussage des SPD-, Grünen- oder CDU-Aussage über die geistige Beschränktheit von Wählern ein ähnliches Feedback bekommen? Wohl eher nicht. In dem Fall wäre es einfach ein Kreisvorsitzender, der merkwürdige Ansichten über die eigene Wählerschaft hat.

Die FDP hat mittlerweile so viel falsch gemacht, dass sie medial kaum noch etwas richtig machen kann. Sie erhält zwar zu recht Kritik, da sie sich in wichtigen Fragen nicht richtig entscheiden kann. Ansonsten steckt sie aber auch in einem medialen Loch, das dem der SPD von 2009 sehr ähnelt. Auch damals verging kein Artikel, in dem der SPD nicht mindestens drei Fehler vorgehalten wurden. Das hat sich heute auf die FDP übertragen. Der Niedergang aufgrund schlechter Regierungsarbeit wird jetzt noch dadurch verstärkt, dass die Medien schwache Aussagen von eigentlich nur bedingt bedeutenden Kreisvorsitzenden hochpushen.

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