Projekt: Ende (von Philip K. Dick)
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Die Menschheit als Projekt von Außerirdischen, das außer Kontrolle geraten ist.Dicks Fantasie rüttelt auf wenigen Seiten an manchem Weltbild. Es ist zwar unvorstellbar, dass es vor den Menschen eine fliegende Spezie auf der Erde gab, doch die Außerirdischen hätten ja leicht alle Spuren beseitigen können. Interessant ist hierbei vor allem das Verhalten von Tommy. Billings eröffnet ihm recht direkt, dass die Zeit der Menschheit abgelaufen ist. Das Projekt B ist gescheitert, die Menschen bekriegen sich zu sehr. Das ist Tommy aber völlig egal, ihm geht es nur um den Besitz der kleinen Lebewesen.
Er rettet die Menschheit also damit, dass er aus reiner Gier handelt. Denn sein „Spiel“ mit dem Projekt C korrumpiert dieses natürlich. Tommy beginnt, den kleinen Lebewesen Kleidung zu basteln. Außerdem zeigt er ihnen gewisse soziale Konventionen, die eigentlich menschlich sind.
Es wird in der Geschichte nicht angesprochen, wie die Aktionen auf die Lebewesen wirken. Aber man kann sich gut vorstellen, dass Tommies Verhalten gottähnliche Eindrücke erschaft. Schließlich „gibt“ er ihnen die Kleidung und andere Gegenstände. Wenn die Menschheit auf ähnlich Weise „korrumpiert“ wurde, ist es das auch eine Erkärung, wie sich religiöse Mythen bilden konnten.
Der Film „Matrix“ begeisterte 1999 viele mit der Idee, dass die Welt, in der wir Leben nicht die ist, die sie scheint. Zwar lebt die Menschheit in „Projekt: Ende“ auf einem realen Planeten und nicht in einer Art Cyber-Space, dennoch gibt es gewisse Paralllelen. Denn das Schicksal der Menschheit ist relativ verplant. Eigentlich war das Projekt gesteuert geplant. Die Menschheit konnte sich zwar der fremden Kontrolle entziehen und autonom werden, zieht dabei aber die Zerstörung auf sich. Letztendlich ist die Menschheit also doch nicht unabängig, sondern gelenkt. Dieser auch nach beinahe 60 Jahren noch immer moderne Gedanke, macht die Kurzgeschichte zu einer vergnüglichen und dennoch etwas nachdenklichen Lektüre.
Etwas ärgerlich ist die Übersetzung des Titels. Wie man von „Project: Earth“ auf „Projekt: Ende“ kommt, ist für mich relativ unverständlich.
“Projekt: Endeâ€,30 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, aus der Anthologie “Variante zweiâ€.