Ehrlich genervt?
|Eurovision-Fieber! In der wohl schönsten und bekanntesten Deutschen Stadt, Düsseldorf, versammeln sich heute die Begabten und Überzeugenden der Musik-Branche und präsentieren ihre nicht enden wollenden Talente. Damit der deutsche Durchschnittsbürger auf diesen Intellektuellen Kraftakt überhaupt vorbereitet ist, sendete die Qualitätsfernsehkombo namens Pro-ARD-7 die ganze Woche über Wissenswertes zum Wettbewerb.
Wahrscheinlich waren die Sendungen zu kompliziert für den deutschen Bürger, denn überraschenderweise hatten sie kaum gute Quoten. In den Medien wurde lediglich eine Sendung etwas diskutiert: Das Interview zwischen Frank Elstner und Lena.
Die besten Szenen hat Harald Schmidt zusammengestellt:
Die gezeigten Stellen machen wirklich Spaß, schließlich fragt man sich bei vielen „Showmastern“ in Deutschland, ob die Interviewten nicht furchtbar genervt sind. Lena zeigt das an mehreren Stellen. Leider erbarmt sie Lena häufiger und beantwortet die Fragen Elstners tatsächlich. Dabei zeigt sie mit häufigen Ähms und sehr schwammigen Antworten, dass sie im Beantworten von Fragen leider nicht viel besser ist als Frank Elstner im Stellen derselben.
Daher ist die Frage nach einer eventuellen Zickigkeit tatsächlich berechtigt. Denn eigentlich müsste man sich entweder ganz auf einen bestimmten Moderator einlassen oder gar nicht. Beim Sehen der Sendung wurde ich jedoch an einen Politiker erinnert, der weitaus schlagfertiger einem nervigen Moderator begegnete: Willy Brandt. Kurz nach einer Sitzung wurde er von einem Tagesschau-Journalisten angehalten und ihm wurde gesagt, er habe lediglich eine Minute dreißig zum Beantworten von drei Fragen. Brandt war darüber so verärgert, dass er das Interview innerhalb von 30 Sekunden durchzog, indem er mit höchstens einem Wort antwortete.
Auf diese Weise wird wenigstens die Intention Brandts wirklich klar. Bei Lena bleibt Zickigkeit immer noch eine Option. Insgesamt wäre es aber durchaus wünschenswert, wenn Befragte auf oft unglaublich schlichte Interviewfragen genervter reagieren würden. Das mag zwar nicht die sympathischste Eigenschaft sein, aber vielleicht sterben dann irgendwann blöde Startfragen wie „Wie nervös sind sie jetzt?“ aus.
Die meisten Lieder, die heute abend präsentiert werden, kenne ich noch nicht. Lediglich die von Google prognostizierten besten fünf habe ich mir angetan. Und eines davon hat es mir tatsächlich angetan: Frankreich sendet den weltjünsten proffessionellen Tenor, der auf Korsisch ein durchaus hörenswertes Lied präsentiert: