Der Pendler (von Philip K. Dick)

Große Verwirrung bei der Bahn. Menschen wollen Fahrkarten zu einem Ort, den es gar nicht gibt. Immer wenn man versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, verschwinden die Fragenden spurlos. Der Bahnmitarbeiter Bob Paine glaubt beinahe verrückt zu werden, macht sich aber dennoch auf die Suche nach dem eigentlich nicht vorhandenen Ort „Macon Heights“.

In dieser Kurzgeschichte verändert sich die Realität. Bob Paine scheint der einzige zu sein, dem die Veränderungen auffallen. Es tauchen bisher unbekannte Versicherungen auf, der eigentlich nicht vorhandene Ort „Macon Heights“ und zum Schluss verändert sich sogar Paines Familie in eine bisher unbekannte Richtung.

Das nimmt Paine natürlich jede Sicherheit. Er kann nicht mehr darauf vertrauen, dass das, was er bisher für gegeben angesehen hat, demnächst noch da ist. Selbst um seine Wohnung und seine Frau muss er Angst haben, schließlich liegt es im Bereich des Möglichen, dass sie ebenfalls verschwinden oder sich ändern.

Die Kurzgeschichte endet offen. Das ist für Kurzgeschichten sicherlich keine Überraschung und es ist ja auch gut, dass der Leser nicht weiß, wie sich das Phänomen weiterentwickelt. Allerdings wird nicht ganz deutlich, was die Kurzgeschichte eigentlich mitteilen möchte. Sie ist zwar kurzweilig und die Realitätsauflösung wird ebenfalls gut dargestellt, aber die Handlung beschränkt sich dann doch etwas auf die Suche nach Macon Heights. Außerdem wird nicht ganz deutlich, ob Paine jetzt der einzige ist, dem die Veränderungen auffallen. Schließlich gibt es zunächst mehrere Leute, die wissen, dass Macon Heights bisher nicht exisitert hat. Später halten aber alle die Existenz des Ortes für gegeben. Diese Unklarheit hätte man durchaus noch beseitigen können und es gäbe trotzdem ein offenes Ende.

„Der Pendler“,17 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, aus der Anthologie „Variante zwei“.

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