Die Schlacht um Ajilon Prime (Deep Space Nine Folge 102)



Inhalt: Jake begleitet Julian Bashir eine Weile, um einen Artikel über den Arzt zu schreiben. Das erweist sich als außerordentlich schlechte Idee, denn Jake kann mit dem ärztlichen „Gelaber“ und Gehabe nichts anfangen. Der Ärztekongress erweist sich nicht als Quelle für einen interessanten Artikel. Auf dem Rückweg erhält das Shuttle der beiden aber einen Notruf: Ajilon Prime wird von den Klingonen angegriffen und braucht medizinische Hilfe. Jake ist begeistert, denn er erhofft sich einen spannenden Artikel. Doch was er auf Ajilon Prime erlebt, übersteigt seine Vorstellungskraft…

Kritik: „Ajilon Prime“ ist in vielen Punkten eine herausragende Episode. Hier wird der Grauen des Krieges in großer Breite dargestellt. Bei „Star Trek“ ist man in der Regel ja sehr fortschrittsoptimistisch. „Deep Space Nine“ bricht da ein wenig heraus und diese Episode ist ein Beispiel dafür.

Die Föderation ist auf „Ajilon Prime“ hoffnungslos unterlegen, die Klingonen dringen immer weiter vor. Man sieht von der Schlacht kaum etwas. Stattdessen erlebt man Jake in dem Hospital, indem immer wieder Sternenflottenoffiziere und Soldaten eingeliefert werden. Aber auch für die Zivilisten ist die Situation bedrohlich. Einige können nicht rechtzeitig vor den Klingonen fliehen, die übrigen sind verzweifelt. Mit dieser Situation muss Jake, der bisher nur die behütete Föderationswelt kannte, erst einmal klar kommen.

Besonders erschreckend findet Jake einen Soldaten, der sich selbst in den Fuß geschossen hat, um nicht mehr kämpfen zu müssen. Er kann sich nicht vostellen, jemals so feige zu sein und findet den Mann eher abstoßend.

Irgendwann muss er mit Bashir „raus“. Dort geraten die beiden ins Kreuzfeuer. Jake bekommt Angst und flieht. Danach fühlt er sich feige und verhält sich irrational. Er macht sich Schuldgefühle, dabei freuen sich alle, dass er überhaupt noch lebt.

Der Rest der Episode soll hier besser nicht erzählt werden, denn es lohnt sich, sie unbefangen vom Ende zu sehen. Die Intention der Folge ist auf jeden Fall gut gemeint und auch gut umgesetzt. Die Schrecken des Krieges werden hier deutlich und es wird vor allem klar, dass Krieg auch in der Zukunft noch eine grausame Sache sein wird. Dass man Jake weglaufen ließ, war auch eine gute Idee. Leider schafft man damit auch den einzigen negativen Punkt der Episode. Diese Folge vermittelt extrem viel der amerikanischen Auffassung von Pflicht und Ehre an der Waffe. Wer nicht mutig ist, ist feige und muss sich rechtfertigen. Dabei ist es ja eine natürliche Reaktion, zu laufen, wenn geschossen wird. Dass Jake dies als Zivilist tut, ist demnach kein Wunder.

Immerhin rettet Jake durch seine Angst später die Situation. Und im Gegensatz zu anderen Serien wird er auch dafür gelobt, später seine Angst einzugestehen. Man hätte aber auch thematisieren können, dass man in der Zukunft solche Ängste sowieso besser eingestehen könnte und sich nicht hinter veralteten Klischees des mutigen „Schlachtenbummlers“ verstecken müssen.

Insgesamt ist „Die Schlacht um Ajilon Prime“ aber eine äußerst gelungene, bewegende und ein wenig nachdenkliche Episode. Besser kann man es eigentlich nicht machen und so bekommt sie trotz des kleinen Wehmutstropfens der ihrer amerikanischen Herkunft geschuldet ist, die volle Punktzahl. 5 von 5 Punkten.

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