Gesehen: Die Abtrünnigen (Deep Space Nine Folge 95)
|Inhalt: Als die Defiant von einer Forschungsmission zu der Station zurückkehrt, bietet sich ihr ein Bild der Zerstörung. Eine Gruppe Jem’hadar haben DS9 angegriffen und einiges an Material gestohlen. Die Defiant macht sich auf den Weg in den Gamma-Quadranten, um der Jem’hadar Bedrohung nachzugehen. Dort stoßen sie auf ein beinahe zerstörtes Dominion-Schiff. Die Jem’hadar-Besatzung unter der Führung eines Vortas bittet Sisko um seine Unterstützung bei der Vernichtung einer Gruppe abtrünniger Jem’hadar, die wohl auch DS9 angegriffen haben…
Kritik: Die abtrünnigen Jem’hadar haben die Kontrolle über ein Tor eines alten Volkes erlangt und können damit theoretisch jeden Planeten in der Galaxis erreichen. Das wollen sowohl die Föderation als auch das Dominion. Dadurch kommt es zu der ersten gemeinsamen Mission der beiden Staaten.
Natürlich traut keiner dem anderen wirklich. Man merkt der DS9-Besatzung deutlich an, wie unsicher sie auf die Anwesenheit der Jem’hadar reagiert. Zumal der Anflug auf die abtrünnigen Jem’hadar die meiste Zeit der Episode in Anspruch nimmt. Das ist ein Geniestreich, denn die Autoren nehmen sich daher die Zeit und lassen die Föderation und die Jem’hadar viel Zeit miteinander verbringen. Das führt zu Spannungen, bringt dem Zuschauer aber auch die Jem’hadar näher. Deren Ansichten werden einem zwar nicht verständlicher, schließlich sind sie genetisch eingepflanzt und entsprechen überhaupt nicht den unseren, aber man kann sie nun besser verstehen.
Interessant ist zudem die Spannung die zwischen dem Vorta, dem Zwischenglied zwischen Jem’hadar und Gründer, und den Jem’hadar besteht. Hier könnte ein Konflikt im Dominion entstehen.
Ein Konflikt könnte eben so dadurch entstehen, dass mehr Jem’hadar abtrünnig werden. Und das ist der einzige Schwachpunkt der Episode: Woher bekommen die abtrünnigen Jem’hadar ihr White her? Warum hat hier die genetische Programmierung nicht funktioniert?
Die Jem’hadar, mit denen Sisko zusammenarbeitet, sind dem Dominion auch ohne White bedingungslos ergeben. Warum sind die Abtrünnigen das nicht? Das hätte besser erklärt werden müssen.
Der Vorta versucht in dieser Folge zudem, Odo davon zu überzeugen, zu den Gründern zurückzukehren. Scheinbar hat man von der Seite immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass Odo zurückkehrt.
„To The Death“ ist eine eindrucksvolle Episode, die dem Zuschauer die Jem’hadar näher bringt und zudem eine extrem spannende Geschichte erzählt. Sie zeigt allerdings auch deutlich, wie stark die Bedrohung durch das Dominion ist. Obwohl es nur eine Gruppe Abtrünniger war, die DS9 angegriffen haben, war die Station extrem verwundbar. Wäre es eine Flotte des Dominion gewesen, wäre das bajoranische System sofort gefallen. Es bleibt abzusehen, ob die Föderation aus diesem Fehler lernt. Sisko kennt die Jem’hadar jetzt genauer, hat sich sogar den Respekt eines ihrer Anführer erworben. Dennoch ist klar, dass man sich bei der nächsten Begegnung wieder als Feinde gegenüberstehen wird.
„To The Death“ weist nur eine Unstimmigkeit auf, bietet aber ansonsten viel Handlung. 4,5 von 5 Punkten.