Sicherheit(ssystem)

Im Spiegel frohlockt unser Innenminister. Die viele Polizeitpräsenz in Deutschland hinterlässt bei den Bürgern ein sichereres Gefühl. Toll. Damit sei ein Sieg über die „psychologische Kriegsführung“ der Terroristen erreicht. Toll.
Zeigt aber dann nicht gerade Stockholm, das man machen kann, was man will, falls jemand auf die Idee kommt, sich in die Luft zu jagen. Denn wie gut sind denn die U-Bahnen kontrolliert? Wer passt auf die Busse auf? Wird jede Person an Bahnhöfen kontrolliert? Und wird man nicht bald auch Schwächen bei den Nacktscannern finden? Mehr offensichtliche Polizeipräsenz sorgt doch nur dafür, dass sich Terroristen nicht naheliegender Methoden bedienen, sondern sich andere lohnenswerte Ziele beziehungsweise anderer Methoden bedienen. Insofern wäre eine unauffälligere Polizeipräsenz vermutlich sogar hilfreicher. Aber das wird der zukünftige Dienstherr einer Super-Behörde im „Stil des FBIs“ sicher besser wissen.

Der Umbau der Nato in ein „Sicherheitssystem“ mit Russland wird schon seit einiger Zeit von den Linken gefordert. Die super-auskunftsfähigen Wiki-Leaks Depechen sollen jetzt enthüllen, dass Gregor Gysi dies nur als Beschwichtigung für den ganz linken Parteiflügel sieht, damit die nicht eine Abschaffung aller Sicherheitsbündnisse fordern. Zumindest hat der Spiegel das in den Depechen gefunden.
Das wär natürlich harter Tobak, schließlich ist die Anti-Nato-Forderung eine der Kernforderungen der Linken (allerdings auch eine der unklügsten Forderungen). Andererseits wird im Spiegel-Forum zurecht angemerkt, dass der Spiegel nie einen Link zu der Depeche setzt. Der Originaltext wird nie mitgeliefert. Stattdessen ist der Spiegel seit Wochen damit beschäftigt, jeden Tag ein neues Detail zu enthüllen. Auf Dauer stellen sich die Vorkämpfer für Transparenz da selbst ein Bein…

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