R.E.D.

Vier pensionierte CIA-Agenten müssen feststellen, dass sie von ihrem ehemaligen Arbeitgeber gejagt werden, schließen sich wieder zusammen und treten gegen die CIA an. Dabei stoßen sie auf eine Verschwörung eines Verbrechers, die bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Politik reicht.

Die Beschreibung könnte auch auf einen Agenten-Thriller hindeuten, doch R.E.D. ist (wie man im Trailer unschwer erkennen kann) als Komödie konzipiert und macht als solche ihre Sache sehr gut.

Die Story ist bis zur Unglaubwürdigkeit überzeichnet. Wenn man denkt, es könne – vom Handlungsstrang – nicht mehr absurder kommen, wird es noch absurder. Ein Einbruch bei der CIA gelingt, die Entführung des Vize-Präsidenten gelingt, alles, was eigentlich nicht gelingen dürfte, gelingt also. Das ist für eine Komödie gut, lebt sie doch vom Unerwarteten.

Die vier „Alten“ sind hervorragend besetzt und haben auch durchaus Spaß an ihrem Job. Man nimmt ihnen allen die Rolle als professionelle Killer-Rentner ab. Leider bleibt Morgan Freeman etwas blass, da ihm nicht viel Bildschirm-Zeit eingeräumt wird und er sich daher nicht wirklich entwickeln kann. Bruce Willis wirkt als Rentner nicht viel anders als als aktiver Killer, aber Malkovich und Mirren sind beide perfekt in ihrer Rolle.

Sehr angenehm an R.E.D. ist auch, dass der Film aus dem typischen Komödien-Aufbau ausbricht. Zwar gibt es in der Mitte des Films den „traurigen, hoffnungslosen Moment“, den fast jede Komödie und die meisten anderen Filme auch haben, aber er wird sehr gut überspielt. Das ist zwar auf der einen Seite etwas schade, da ein Hauptdarsteller ohne viel Sentimentalität aussortiert wird, aber sorgt dafür, dass der Film um einiges unterhaltsamer wird.

Mit dem Thema der „pensionierten“, „veralteten“ und „schwachen Großväter“ hat man zudem eine Basis für die Komödie, die durchaus Ansätze für eine tiefgreifende Handlung bietet. Dieser Ansatz wird zwar nicht konsequent verfolgt (weil der Film sonst keine Komödie mehr wäre), bricht aber an einigen Stellen immer mal wieder durch. Zu erwähnen sind hier insbesondere die sehr gelungen Szenen, die die „aktive“ Zeit der Hauptdarsteller während des Kalten Krieges reflektieren. Denn man muss feststellen, dass gegen die CIA noch immer die Russen am Besten helfen können.

Trotz alledem hätte R.E.D. etwas mehr Witze und deutlich weniger Geballer vertragen.Das viele Geballer (das häufig auch komisch ist) sorgt hingegen mit dafür, dass der Film so gelungen überzeichnet wirkt.
In der deutschen Version zünden einige Witze leider nicht wirklich. Zwischen „we get the band back together“ und „die Truppe ist wieder komplett“ liegt einfach ein riesiger Unterschied. Der Trailer lässt erahnen, dass auch andere Sprüche in der Originalversion besser passten, als in der synchronisierten Version.

Gelungen sind auch die Cuts, die bei Handlungsortwechseln verwendet werden. Anstatt zu versuchen den Cut möglichst unauffällig zu machen, wird immer ein Standbild in Form einer witzigen Postkarte der Stadt eingestellt, das dann langsam zum Leben erwacht.

R.E.D. ist ein sehr amüsanter Film mit einer gelungenen, weil abstrusen Handlung, sehr guten Darstellern und einer ordentlichen Prise Humor, die zwar keine extremen Höhen erreicht aber bis zur letzten Einselltung dasselbe gute Niveau hält.

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