Kampf und Wettkampf (Clone Wars Folge 27)

 

Inhalt: Auf Geonosis wurden wieder Droidenfabriken gebaut. Die Republik entscheidet sich, die Gefahr, die von Geonosis ausgeht, endgültig zu eliminieren. Sie entert das System mit einer riesigen Flotte.
Doch die Separatisten verschanzen sich auf dem Planeten. Die Jedi-Generäle Obi-Wan Kenobi, Ki-Adi Mundi und Anakin Skywalker versuchen mit drei Armeen die Hauptbasis auf Geonosis zu erobern. Alle drei Truppen werden jedoch erwartet. Die Invasion endet in einem Kampf ums Überleben…

Der Krieg ist in Clone Wars endültig angekommen. Bisher wurde geballert und gealbert. Durch die Zeichentrickfiguren wirkte vieles nicht sehr ernst, die Witze der Protagonisten taten ihr übrigens.
Dadurch wurde immer wieder darüber hinweggetäuscht, dass eigentlich ein grausamer, galaxisweiter Krieg betrieben wurde.

Anders ist es in dieser Episode. Die Invasion läuft bei weitem nicht so reibungslos wie eigentlich geplant. Die Klonsoldaten sterben wie die Fliegen. Von hunderten Raumschiffen erreichen nur wenige den Boden.
Die Dramatik dabei ist die ganze Episode über spürbar.

Denn zum ersten Mal sind auch bekannte Jedi ernsthaft verletzt. Mundi und Kenobi überleben nur knapp die Landung, Anakin findet sich weit ab vom Landeplatz wieder. Außerdem verschanzt sich eine Gruppe von Klonsoldaten zwischen ihren Fliegern und Panzern, um sich gegen eine reisige Übermacht an Geonosianern zu wehren.

Kurzum: In dieser Episode wird geballert wie noch nie, aber gleichzeitig erfasst man auch zum ersten Mal den Schrecken der Klonkriege.

Die Verluste der Republikaner werden hier also deutlich gezeigt.
Gleichzeitig ist es aber auch erschreckend, mit welcher Brutalität die Jedi vorgehen. Es ist natürlich kein großes Ding eine Horde von Droiden mit Bombern ins Jenseits zu befördern.
Aber bei den Geonosianern handelt es sich zum ersten Mal um richtige, fühlende Lebewesen. Für Kai-Adi Mundi kein Problem. In einem Stellungskampfsituation befiehlt er seinen Klonkriegern die Flammenwerfer herauszuholen. Die geflügelten Geonosianer finden einen grausamen Tod.

Dieses Thema müsste angesprochen werden. Wie verändern sich die Jedi im Krieg. Angeschnitten wurde es ja schon einmal in der ersten Staffel. Hier wäre es noch einmal nötig, um den Charakteren auch ein wenig Tiefe zu verleihen.

Außerdem wäre es mehr als notwendig, endlich von dem Schwarz-Weiß-Schema herunterzukommen. Die Separatisten sind böse.
Was für Gründe haben die Geonosianer aber, um den Separatisten bedingungslos die Treue zu halten? Wie gehen sie mit den Verlusten auf ihrer Seite um?

An den Klonkriegen ist zudem dramatisch, dass alles ja von langer Hand geplant ist. Der Oberbefehlshaber der Republik ist der Kanzler Palpatine. Der geheime Oberbefehlshaber der Separatisten ist der Sith Darth Sidious. Beide sind eigentlich eine Person. Vermutlich sind die Separatisten auf Geonosis auch nur deswegen so gut vorbereitet gewesen.
Das Macht das ganze Sterben noch sinnloser und schrecklicher. Erwähnt wird es kaum.

Die krasse Darstellung des Krieges ist eine Sache, dem muss aber auch die Verarbeitung fehlen. Denn wenn man ständig nur (zugegeben: gelungene) Folgen wie „Kampf und Wettkampf“ guckt, dann stumpft man geradezu ab.

„Kampf und Wettkampf“ ist ein beschissener deutscher Titel. Der englische Titel, „Landing at Point Rain“, passt viel besser.

Denn hier gibt es zwar Kampf und Wettkampf. Der Wettkampf ist jedoch nur ein Witz zwischen Anakin und Ahsooka.
In dieser Folge wird der Krieg erstmals so gezeigt, wie er ist: Grausam.
Das ist gut, denn Krieg ist immer grausam und kein Spiel wie es bei Clone Wars manchmal erscheint.
Aber durch solch dämliche Titel wird er bagatelisiert.

Noch so eine Folge wie „Kampf und Wettkampf“ darf es eigentlich nicht geben. Stattdessen müsste jetzt gezeigt werden, was solche Situationen mit den Charakteren machen.
Vermutlich wird das aber nicht passieren, sondern es wird einfach die Droidenfabrik erobert – wobei es dabei natürlich noch mehr Tote geben wird.

Eine spannende, düstere und realistische Folge. Wenn man bei den Charakteren noch in die Tiefe gegangen wäre, hätte sie die Höchstpunktzahl erhalten. Dennoch ist sie die dritte sehr gute Folge der Serie. 4 von 5 Punkten.

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