Der Erbauer (von Philip K. Dick)

E.J. Elwood ist anders als die anderen. Während seine Kinder Atomkrieg spielen und gebannt immer neue Waffenentwicklungen verfolgen, seine Frau im Haus arbeitet, bastelt er an einem Schiff im Garten.
Dafür vernachlässigt er sogar seine Karriere. In der Nachbarschaft gilt er schnell als verrückt.
Er selbst glaubt das erst, als er bemerkt, dass er das Schiff so gebaut hat, dass er niemals damit fahren kann…

„Der Erbauer“ ist eine eher handlungsarme Geschichte. Viel mehr geht es um nichts anderes als den Bau dieses Schiffes im Garten. Am Rande erfährt man (mal wieder), dass die Welt kurz vor einem Weltkrieg steht.

Elwood stand da, sah unverwandt zu dem mächtigen Rumpf hoch, den sie gebaut hatten, und versuchte all das zu verstehen.
Wozu hatte er gearbeitet? Wozu das alles? Würde er das jemals erfahren?
Eine Ewigkeit stand er so da.
Erst als dieersten großen Regentropfen um ihn herniederzuklatschen begannen, verstand er.

So endet die Geschichte. Und wahrscheinlich hat Elwood alles verstanden, aber daran lässt Dick den Leser nicht gänzlich teilhaben.

Deuten die Regentropfen auf einen atomaren Regen hin? Aber davor rettet dann auch kein Rumpf. Droht eine Sintflut? Da hilft ein Rumpf ohne Segel und Motor auch nicht.

Viel mehr scheint es so, als wäre das Schiff lediglich ein eher ungeplanter Versuch, aus dem Alltag auszubrechen. Die Gesellschaft, die in den wenigen Seiten beschrieben wird, ist zudem so engstirnig, dass es durchaus verständlich wäre, wenn man daraus ausbrechen wollte.

Ganz eindeutig wird die Geschichte aber leider/glücklicherweise nicht.

„Der Erbauer“, 15 Seiten, 1954, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie „Und jenseits…das Wobb“.

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