Maximum Ride – Das Pandora Projekt (von James Patterson)

Das Titelbild sieht nach einem normalen, eher trashigen Thriller aus. Auch der Buchrücken ist zwar spannend geschrieben, verspricht aber auch eher einen Actionthriller. Da man aber einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schaut, habe ich dem Buch eine Chance gegeben…

„Achtung“, sagt der Ich-Erzähler am Anfang. „Du wirst dieses Buch nicht wieder aus der Hand legen.“

Max ist ein Mädchen, das zusammen mit zwei Jungen und drei Mädchen genetisch verändert wurde. Sie alle haben Flügel, können Gedanken lesen und haben noch ein paar weitere besondere Fähigkeiten. Sie werden jedoch von ihren Erschaffern gejagt. Denn es gibt auch noch Kinder, die mit Hundegenen gekreuzt wurden. Diese verfolgen sie, damit das Geheimnis ihrer Herkunft gewahrt bleibt.
Derzeit lebt die kleine Familie in einem Gebirge. Doch dann greifen die Hundekinder an…

Was sich albern anhört, hat sogar ein wenig Tiefgang. Einer der Ärzte rettete nämlich die Kinder, scheint dann aber doch wieder ein Verräter zu sein. Letztendlich wird Max von den Ärzten gesagt, dass sie die Welt retten soll. Aber warum wird sie dann gejagt?

Das ist nicht ganz klar. Doch das Buch ist so spannend geschrieben, dass man dennoch immer weiterliest. Unterstützt wird das durch die sehr knappen Kapitel (133 auf 284 Seiten!).

Jedes der Kinder bekommt einen eigenen kleinen Hintergrund. Außerdem wirken sie wirklich alle von den Gedankengängen her wie 6,8,10,12 und 14- Jährige. Das ist sehr gelungen.

Dennoch bleibt einiges auf der Strecke. Es wird viel gerannt, geflogen, geweint, aber nur sehr wenig geredet. Zwar ist das Wenige, das gesprochen wird, ausreichend, um die Charaktere zu zeichnen, aber der Leser erfährt eigentlich nie wirklich, worum es geht. Wirkliche Fortschritte kommen nicht zu stande.
Richtig fies ist dann das Ende, wo einem zum ersten Mal klar wird, dass es sich um eine Fortsetzungsgeschichte handelt.

Interessant ist auch, dass es sich zwar um eine neue Serie handelt, der Autor einige Motive und Charaktere (wie die Schule und die Elternsuche) aber schon aus zwei seiner früheren Werke übernommen hat. Bei Amazon wunderten sich daher einige Rezensenten, warum man im dritten Teil denn wieder die Eltern sucht, die man im zweiten schon gefunden habe. D
Der Autor erklärt jedoch in einem knappen Vorwort, dass es sich um eine neue Serie handelt, auf die er während des Schreibens seiner letzten Bücher gekommen sei. Etwas seltsam.

Dennoch ist „Das Pandora Projekt“ ein Buch, das man schnell weglesen kann und das ein für eine kurze Zeit wirklich fesselt. Allerdings gibt es manchmal Stellen, wo man sich ein paar mehr Worte durchaus wünschen würde…

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