Mr. Raumschiff (von Philip K. Dick)

Die Menschen führen nun schon seit Jahrzehnten Krieg mit einem benachbarten Volk. Keine Seite gewinnt wirklich die Oberhand, denn jeder sichert sein System mit Minengürteln. Die Menschen haben nur ein Problem: Die Anderen sichern ihr System besser, denn sie haben biologische Schiffe, die selbstständig denken.
Der Offizier Kramer hat daraufhin eine Idee: Man könnte ein Gehirn in ein Raumschiff transplantieren und das Gehirn das Schiff steuern lassen. Somit wäre es auch in gewisser Art biologisch und dem Gegner eventuell ebenbürtig.
Die Wahl fällt auf einen alten Professor, der überraschend schnell zusagt.
Er glaubt, nämlich, dass seine Persönlichkeit auch nach der Transplantation noch erhalten bleibt. Tatsächlich geht das Schiff kurz darauf eigene Weg…

In dieser Geschichte wird sich nicht lange damit aufgehalten, ob es nun richtig ist, einen Menschen zu opfern, um den Krieg zu gewinnen oder nicht. Kramer zeigt lediglich Hemmungen, als die Wahl einen Bekannten von ihn trifft. Sonst hält jeder es für absolut richtig.

Ein interessanter Aspekt ist es auf jeden Fall, worauf „Mr. Raumschiff“ beruht. Das Ergebnis selber ist jedoch ein wenig durchwachsen.
Denn als Akteurin tritt bald auch noch Kramers Ex-Frau auf. Der alte Professor möchte mit den beiden eine neue Kolonie weit weg gründen. Ihre Nachkommen sollen von ihm angewiesen werden und von vornherein so erzogen werden, dass sie Krieg gar nicht kennen und somit friedlich leben.
Das ist zwar mal ein ganz nettes Ende, doch wirkt es irgendwie auch kitschig. Denn wie soll man mit zwei Menschen ein Kolonie gründen?

Interessanter Ansatz mit dem biologischen Schiff, der am Ende dann doch ein wenig zu sehr mit einem humanistischen Professor übertrieben wurde.

„Mr. Raumschiff“, 42 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, erschienen bei Zweitausendeins in der Anthologie „Und jenseits…das Wobb“.

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