Zwischen Himmel und Hölle (Heliosphere 2265 Band 10)
|Die Erde ist fest in der Hand des neuen Imperators Sjöberg. Doch die Rebellen haben die Raumstation NOVA erobert und können ihre Position halten. Nun holen sie zum Gegenschlag aus: Der verbliebene Widerstand auf der Erde soll gerettet werden. Daher begibt sich die Hyperion unter Captain Cross mit einem Begleitboot in das Machtzentrum des Gegners.
„Zwischen Himmel und Hölle“ ist ein weiterer ereignisreicher Band. Lediglich eine kurze Konferenz am Anfang und eine (unnötig) lange am Ende sorgen für etwas Ruhe im Roman. Ansonsten bringen die beiden Handlungsstränge auf der Erde und im System der NOVA-Station viel Tempo in die Handlung. Trotz all der Action werden die Charaktere nicht vergessen. Sie geraten nicht nur, wie Dr. Petrova, in brenzlige Situationen, sie müssen auch große emotionale Herausforderungen überstehen (Captain Cross). Das ist spannend und sehr unterhaltsam.
Zwei Dinge trüben das Bild ein wenig. Die Evakuierung wirkt etwas überhastet. Natürlich ist es für die Rebellen gefährlich auf der Erde. Nun hat Admiral Pendergast aber keine Informationsquelle mehr auf der Erde. Die Rebellen sind von allen Informationen abgeschnitten. Auf diese Weise wurden zwar viele Menschen gerettet, ein strategischer Posten im Krieg wurde aber rasch geräumt. Zum Anderen ist Imperator Sjöberg, der zuletzt eher durch wahnsinnige Taten aufgefallen ist, hier wieder einmal der große Strippenzieher. Sowohl auf dem ehemaligen Gefängnisplaneten Pearl, als auch bei der Rettung der Rebellen steckt er im Hintergrund. Das wirkt wieder einmal übertrieben, immerhin kommt in diesem Roman auch heraus, dass er und Captain Stark das Schattennetzwerk, das sie an die Macht brachte, lediglich durch Zufall übernehmen konnten. Diese beiden Punkte hätten in der Geschichte überzeugender geklärt werden können.
Durch Sjöbergs Plan sitzen die Rebellen jetzt auf einer (anscheinend medizinischen) Zeitbombe. Das sorgt natürlich für Spannung auf den nächsten Band, der immerhin der vorletzte vor dem Finale des ersten Zyklus ist. „Zwischen Himmel und Hölle“ bringt die Handlung dem Finale nicht viel näher, sondern ist ein spannendes und actionreiches Zwischenspiel auf dem Weg zu der (hoffentlich) großen Konfrontation zwischen Rebellen und dem neuen Imperium.