Kriegsgeschäfte (Deep Space Nine Folge 116)
|Inhalt: Quarks Geschäfte laufen nicht gut, er steht kurz vor der Pleite. Da taucht sein Cousin auf, der ihn EINST umbringen wollte. Doch jetzt plant er, in den Ruhestand zu gehen und möchte seine Geschäftspartner an Quark übergeben. Ungünstigerweise ist sein Geschäftsfeld der Waffenhandel. Quark macht zwar klar, dass über DS9 keine Waffen verschifft werden können. Doch seine neuen „Beziehungen“ sorgen dafür, dass auf der Station immerhin die Verhandlungen laufen, die Ware wird über andere Routen verschifft. So wird Quark immer mehr in Waffengeschäfte verstrickt…
Kritik: Das Thema der Episode ist brisant. Waffengeschäfte waren in den 90er Jahren vermutlich sogar noch aktueller, weil noch nicht so bekannt. Aber der Schrecken und die Boshaftigkeit der Geschäfte kommen in der Folge nicht wirklich rüber. Im Gegenteil: Die Verhandlungen wirken geradezu harmlos.
Das ist gut, denn es zeigt, dass die meisten Waffenhändler weit entfernt von den Kriegen, die sie beliefern, agieren. Quark verkauft lediglich Zahlen, nachdem er Holowaffen vorgestellt hat. Andererseits wirkt die Episode gerade deswegen extrem harmlos. Die vielen Toten, die Quarks Waffenverkäufe erzeugen werden, kann man sich überhaupt nicht vorstellen.
Dafür sorgt auch eine eher idyllische Nebenhandlung. Dabei geht es um O’Briens neuen Sohn, der immer schreit, wenn O’Brien ihn nicht mehr auf dem Arm hält. Insofern nimmt er das Baby mit auf die Arbeit, was für einige pseudo-witzige Szenen sorgt. Diese Handlung wirkt so konstruiert, dass sie kaum überzeugen kann. Das „Baby-Problem“ lenkt trotzdem leider regelmäßig von der Waffenhandlung ab.
Quark gerät immer mehr in Abhängigkeit zu seinem neuen Geschäftspartner. Aber obwohl man über die theoretische Bedrohung, in der Quark steckt, Bescheid weiß, wirken die Szenen in keiner Weise bedrohlich. Es verwundert insofern nicht, dass sich Quark zum Schluss durch einen simplen Trick aus seiner misslichen Situation befreien kann.
Auch Quarks Gewissensbisse wirken nicht wirklich überzeugend. Er stellt sich immer als skrupellos und hart vor, aber in Wirklichkeit wird er über die Staffeln immer nachgiebiger und „weicher“. Sein Meinungsumschwung in dieser Episode wird vor allem dadurch erklärt, dass sich alle seine „Freunde“ von ihm abwenden. Er wird dann zum Schluss davon überzeugt, die Seiten zu wechseln, als er eine Biowaffe, die mehrere Millionen Menschen umbringen kann, beschaffen soll. Das ist zwar ein gewichtiger und gerechtfertigter Grund, dennoch hätte man sich mehr darum bemühen sollen, Quarks Gesinnungswandel darzustellen.
„Kriegsgeschäfte“ greift ein wichtiges und brisantes Thema auf. Krieg gibt es auch in der Zukunft, Und auch in der Zukunft gibt es skrupellose Kapitalisten wie die Ferengi, die aus Krieg möglichst viel Profit schlagen möchten. Leider sorgen eine Nebenhandlung und die Inszenierung der Episode, dass kein bedrohliches Gefühl aufkommt, die Widerlichkeit des Waffenhandels erreicht den Zuschauer nicht. Daher bekommt die Episode lediglich eine gute Wertung, weil die Idee für die Folge sehr gut ist, die Umsetzung ist es nicht. 3 von 5 Punkten.