Batman V Superman: Dawn of Justice

Superman hat bei seinem ersten großen Auftritt viel Schaden in der Stadt Metropolis angerichtet, um die Welt vor General Zod zu retten. Batman beobachtet diese Entwicklung mit großer Skepsis, er befürchtet, dass Superman seine Kräfte irgendwann gegen die Menschen richten könnte. Der skrupellose Lex Luthor, nutzt diese Chance, um die beiden Superhelden gegeneinander auszuspielen und dabei seine ganz eigene Agenda voranzutreiben. Dies erkennen sowohl Batman als auch Superman aber viel zu spät.

„Batman V Superman“ hat die Mammutaufgabe, die Grundlage für ein ganzes Filmuniversum zu legen. Das führt dazu, dass sich die Drehbuchautoren für eine Vielzahl an Handlungssträngen entschieden haben. So wird nicht nur die titelgebende Auseinandersetzung in dem Film thematisiert. Stattdessen treibt Lex Luthor sein Unwesen, kreiert dabei natürlich noch die große Gefahr, die die Helden am Ende einen wird und zudem wuseln im Hintergrund noch eine Reihe weiterer Superhelden herum, die DC später benötigt, um seine Justice League zusammenzusetzen. Das ist häufig bildlich sehr beeindruckend, inhaltlich kann es hingegen weniger überzeugen.

Ein Beispiel: Mit dem Konflikt zwischen Batman und Superman wird eine äußerst interessante Frage, nämlich die der Verantwortung von Superhelden, angerissen. Superman kann mit seinen starken Fähigkeiten viel Schaden anrichten, niemand könnte ihn aufhalten, sollte er mal weniger edle Ziele verfolgen. Batman sorgt sich zurecht darum. Gleichzeitig ist das eine scheinheilige Einstellung, denn Batman stellt sich schließlich selbst über das Gesetz, in dem er unautorisiert auf  Verbrecherjagd geht. Dieses Bild eines verbitternden, Selbstjustiz übenden Retter sieht Superman. Diese Gegensätze werden in der ersten Filmhälfte sehr gut aufgebaut und ab der finalen Konfrontation dann völlig vergessen. Diese Ignoranz gegenüber den Grundfragen des Filmes ist sehr bedauerlich.

Der Film macht zudem immer deutlich, dass Lex Luthor im Hintergrund die Fäden zieht. Nun weiß man, dass ein Luthor Schurke und kein Held ist. Es hätte also keinen Überraschungseffekt gegeben, hätte man Luthors Beteiligung geheim gehalten. Allerdings ist es doch enttäuschend, wie wenig Überraschungsmomente der Film produziert. Luthors Aktionen sind so vorhersehbar und eindeutig, dass dies dem Film viel Spannung nimmt. Noch schwerwiegender wiegt, dass Luthor selbst kein wirkliches Motiv aufweist. Am Ende scheint es Luthors Verbitterung durch seine schwere Kindheit lassen ihn wünschen, dass die Menschheit insgesamt vernichtet wird. Aus diesem Grund kontaktiert er solche Außerirdische wie General Zod, die unter den Menschen großen Schaden anrichten könnten (und wohl die Existenzberechtigung für die Justice League geben werden). Hier hätte man viel mehr Charakterarbeit machen müssen.

Zuletzt verliert sich der Film zudem in einigen stilistischen Schwächen. So ist vor allem die Schilderung Batmans merkwürdig in Szene gesetzt. Zunächst gibt es eine viel zu lange Eingangssequenz, die den Mord and Bruce Waynes Eltern schildert. Dies erklärt in allen Batman-Versionen, warum es Bruce Wayne darum geht, das Verbrechen zu besiegen. Es erklärt allerdings nicht den älteren, verbitterteren Batman, den man in dieser Filmversion zu sehen bekommt. Hier hätte man es nicht bei kleinen Andeutungen, wie dem Kostüm eines vermutlich getöteten Robin belassen müssen. Die Zeit der Einstiegssequenz hätte auch für andere Darstellungen genutzt werden können. Hinzu kommen eine Reihe unnötiger, die Handlung streckender Traumsequenzen Waynes, die ebenfalls für andere Szenen hätten weichen können. Insgesamt wirkt dadurch vor allem die erste Hälfte sehr szenisch und möchte keine Einheit bilden.

 

Der Film ist jedoch nicht gänzlich schlecht. An vielen Momenten unterhält er gut, da die vielen Handlungsstränge unweigerlich zu einem hohen Tempo führen. Außerdem machen fast alle Darsteller und vor allem die Hauptdarsteller ihre Sache sehr gut. Zuletzt sind auch die Kampf- und Actionsequenzen sehr überzeugend inszeniert. Das alles fügt sich zu ordentlichem, wenn auch nicht überragenden Popcorn-Kino zusammen. Fatal ist nur, dass der Film am Ende nur wenig inhaltliche Anreize dafür gibt, sich auf die anstehenden Justice-League Filme zu freuen. Obwohl „Batman V Superman“ als Vorbereitung für spätere Filme angelegt ist, weckt er allenfalls etwas Interesse an der anstehenden „Wonder Woman“-Verfilmung, nicht aber an der Fortsetzung der schwachen Batman & Superman Story. Nach durch Actionsequenzen unterhaltsamen drei Kinostunden schafft es der Film nicht, seiner Hauptaufgabe, Interesse für eine Fortsetzung zu wecken, nachzukommen.

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