Über den Tod hinaus (von Lucy Guth / Maddrax Band 513)
|Ein weiteres Areal aus einer Parallelwelt erscheint im Großraum Köln. Matt und Aruula begeben sich umgehend dorthin und verschieben es, den Absturzort des Gleiters Kormaks zu untersuchen. Denn aus Köln stammt ihr alter, mittlerweile verstorbener Freund Rulfan. Tatsächlich stoßen sie in Köln umgehend auf Rulfan – und werden genau so schnell von diesem verhaftet. Denn in dieser Welt haben die Daa’muren beinahe die Oberhand und Matt und Aruula wurden bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Konflikts getötet. Rulfan vermutet, dass die beiden daa’murische Gestaltwandler sind. Und während sich die einstigen Freunde auf diese Weise gegenüber stehen, bricht der Parallelwelt Professor Smythe aus seiner Kölner Zelle aus und plant seine nächste Racheaktion an Rulfan.
Mit Rulfan tritt ein wichtiger Charakter der Serie lange Zeit nach seinem Tod wieder auf. „Über den Tod hinaus“ zeigt damit, wie groß der Erzählspielraum der derzeit auftauchenden Parallelwelten ist. Die Autoren haben dadurch die Möglichkeit, alte Charaktere noch einmal auftreten zu lassen und alte Orte der Serie erneut zu besuchen. Das bringt Spannung in die Serie. Denn anders als bei der üblichen „Monster der Woche“-Episode, kennt man die Protagonisten in Teilen bereits. Natürlich sind das Parallel-Köln und der Parallel-Rulfan etwas anders als dieselben Orte bzw. Personen der Serie. Aber die Gemeinsamkeiten überwiegen. Und so ist es jedes Mal interessant, welche Unterschiede es in der Parallelwelt gibt und welche Gemeinsamkeiten letztlich auftreten werden. Außerdem zittert man mit Rulfan und seiner Familie mit, weil man sie wenn auch in anderer Form bereits kennt.
„Über den Tod hinaus“ bringt nicht nur Rulfan in die Serie zurück, sondern auch Professor Smythe. Der macht sich umgehend daran, gegen seine Erzfeinde vorzugehen. Und das tut er in bewährt brutaler Manier. In Windeseile gelingt es ihm, Anhänger um sich zu scharen, eine Basis einzurichten und gegen seine Feinde Attentate zu verüben. Guth verknüpft diesen Feldzug mit schrecklichen Ereignissen einer Forschergruppe in Köln kurz nach dem Einschlag des Kometen. Ein Kommunikationsversuch geriet hier zum Disaster. Smythe arbeitet daran, dass misslungene und vor allem tödlich Experiment zu wiederholen – nur diesmal mit deutlich katastrophaleren Folgen. Die Vermischung aus Tagebuchaufzeichnungen aus der Vergangenheit mit Smythes Plänen ist sehr gelungen und äußerst spannend.
„Über den Tod hinaus“ ist eine dichte Geschichte, mit viel Spannung und vor allem dem Wiedersehen eines der großen Helden und des vielleicht größten Antagonisten der Serie. Die Folge illustriert dadurch einmal mehr das große erzählerische Potential der regelmäßig auftauchenden Parallelweltgebiete in der „Maddrax“-Serienwelt. Denn obwohl man nach nunmehr 14 Folgen noch immer keinerlei konkreten Hinweise darauf erhalten hat, was diese Dimensionsverschiebungen ausgelöst hat, gelingt es den Autorinnen der Serie immer wieder, frische, spannende und dynamische Geschichten mit diesem Konzept zu erzählen.