Der Abenteurer (von Timothy Stahl / Maddrax Band 470)
|Nach dem Angriff auf die Wurmlochplattform der Friedenswahrer werden Xij, Tom und Matt getrennt. Tom wacht orientierungslos in einer Höhle wieder auf. Hier trifft er auf eine riesige Spinne. Obwohl die Situation ausweglos erscheint, wird er in letzter Sekunde gerettet. Dank seiner Retterin gerät er in eine Gemeinschaft, die von einem mysteriösen Pflanzenwesen beeinflusst wird. Diese Begegnung setzt seinen alten Abenteuerdrang frei.
„Der Abenteurer“ spielt auf zwei Zeitebenen. Zunächst erfährt der Leser wie das Pflanzenwesen kurz vor dem Aufprall des Kometen auf die Erde im Jahre 2012 erschaffen wurde. Das Ziel des wissenschaftlichen Projekts war, mithilfe der Pflanzenzüchtungen der Menschheit weitere Nahrungsquellen zur Verfügung zu stellen. Da das Projekt zudem unterirdisch angesiedelt wurde, bestand kurzfristig gar die Hoffnung, der Menschheit das Leben nach dem Kometeneinschlag zu vereinfachen. Die Geschichte des Professorenehepaars, das dem Projekt mit starken Gefühlen verbunden ist, ist sehr überzeugend. Genau so stark ist das erste bewusste Auftauchen des Wesens: Indem es sich mit (lebendigen oder toten) menschlichen Körpern verbindet, erfährt es mehr über deren Ziele und Motive. Daraus erhält es den Eindruck, dass Ausbreitung und Kinder wichtige Eigenschaften sind. Diese langsame Bewusstseinswerden ist interessant zu lesen.
Leider werden die Motive des Wesens im Verlauf des Romans nicht weiter analysiert. Stattdessen geht es anschließend vermehrt darum, dass Tom sich in der von dem Wesen geschaffenen Gesellschaft zurecht findet und sich gegenüber der Beeinflussung durch das Pflanzenwesen zur Wehr setzt. Dies ist zwar actiongeladen und weist ein durchaus hohes Tempo auf, ganz überzeugen kann die Auflösung jedoch nicht. Es bleibt am Ende nämlich fraglich, ob das Wesen gleich (mehr oder wenige) zerstört werden musste, oder ob es nicht mithilfe anderer Mittel von einer Beeinflussung der es umgebenen Menschen abgehalten werden könnte.
Alles in allem ist „Der Abenteurer“ eine solide Folge, die eine angenehme Pause zur düsteren Haupthandlung dieses Zyklus bietet. Leser der mittlerweile eingestellten Serie „Die Abenteurer“, an die sich diese Episode anlehnt, dürften den Roman sehr genießen. Allen anderen bietet sich ein interessantes und durchaus spannendes Setting, dessen Handlungspotenzial nicht gänzlich ausgeschöpft wird.