Exodus der Xabong (von Alfred Bekker)
|Die Konfrontation zwischen den Solaren Welten und dem Imperium der Kridan wird immer intensiver. Noch kann die Menschheit auf die Unterstützung durch die Xabong bauen. Doch die affenartigen Wesen befinden sich im Umbruch. Unter ihnen hat sich eine religiöse Erweckungsbewegung entwickelt, die sie damit beauftragt, weiter in unbekannte Regionen des Alls vorzudringen. Im kridanischen Imperium ist die Pristerschaft derweil kurz davor, auf eine ähnliche Weisung wie die Xabong zu stoßen.
Der „Exodus der Xabong“ weist – wie die Vorgängerbände – sehr gute Ansätze auf. Aufgrund eines technischen Störmanövers der Kridan wird ein Zugang zum Bergstromraum geöffnet. Hier befindet sich ein Wesen, das nicht mit Menschen dafür aber mit Xabong und Kridan kommunizieren kann. Allerdings sind nicht alle Organe der affenartigen Xabong und vogelartigen Kridan mit den gleichen Kommunikationsvoraussetzungen ausgestattet. Daher sind einige mehr und andere weniger dazu in der Lage, die religionsartigen Botschaften zu vernehmen. Außerdem interpretieren sie die Botschaft unterschiedlich. Damitkönnte der Roman eine sehr gelungene und spannende Auseinandersetzung über religiöse Charaktereigenschaften von Individuen oder zumindest die auf Religion aufgebaute kridanische und auf Wettkamp ausgerichtete Xabong Gesellschaft bieten.
Beides geschieht leider nicht. Die titelgebenden Xabong werden nicht einmal direkt thematisiert, es gibt lediglich sehr kurze Raumschiffszenen mit ihnen. Den Kridan wird hingegen mehr Beachtung geschenkt. Hier erfährt man zwar einiges über die möglichen Hintergründe ihrer auf Krieg ausgerichteten Religion. Daraus leiten sich jedoch keine handlungsrelevanten Folgen ab. Stattdessen gehen die Erkenntnisse zusammen mit einer Störstation unter.
Dies wird durch einen Angriff der Sternenfaust ausgelöst, der viel zu lang beschrieben wird. Im Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte des Fährenpiloten Tifflers. Es ist zwar nett, Protagonisten der Heftromanserie etwas Hintergrund anzuschreiben. Bei einem Roman, der sich mit den Xabong auseinandersetzen soll, wirkt dies jedoch in erster Linie wie Füllmaterial – zumal Tifflers Biografie nicht wirklich spannend ist.
„Exodus der Xabong“, der vorletzte Teil der „Sternenfaust“-Hardcoverreihe, steht damit exemplarisch für die Richtung, die die Serie eingeschlagen hat: Die Erzählung weist spannende Themen auf, denen aber zu keinem Punkt die Chance gegeben wird, sich zu entwickeln.