Der letzte Friedenswahrer (von Manfred Weinland / Maddrax Band 416)
|Matt und Aruula erreichen mit ihrem Begleiter Mi-Ruut endlich den Südpool von Aquus. Von hier werden Probanden an die nächsten Testorte der Friedenswahrer geschickt. Die Gefährten hoffen, hier weitere Informationen über den Verbleib ihrer Freundin Xaana zu erhalten. Allerdings hat Kra’rarr den Südpol knapp nach ihnen erreicht. Sie versucht alles, um Matt und Aruula von einem Angriff auf den Turm der Friedenswahrer abzuhalten.
„Der letzte Friedenswahrer“ ist der letzte Teil des Aquus-Unterzyklus. Die fünf vorherigen Romane konnten allesamt überzeugen und auch das Finale bietet viel Spannung und Unterhaltung. Natürlich wird es Matt und Aruula nicht leicht gemacht, den Turm der Friedenswahrer zu betreten und sich auf die nächste Welt zu begeben. Allerdings werden diesmal keine Enthüllungen über die Friedenswahrer versprochen. Stattdessen hütet gerade einmal eines dieser Wesen den Turm (was den Angriff teilweise allerdings fast schon etwas zu leicht erscheinen lässt). Die Handlung kann sich dadurch ganz auf das Abenteuer Turmeroberung konzentrieren bei dem Matt und Aruula vor allem ihre guten Beziehungen zu den örtlichen Hydriten zugute kommen. Auf diese Weise ist das Finale auch eine schöne Abrundung der vorherigen Aquus-Abenteuer und hinterlässt kein offenes Ende mit schlechten Entscheidungen wie noch das Finale auf Terminus.
Allerdings hat auch „Der letzte Friedenswahrer“ eine kleine Schwäche: Kra’rarr wurde in diesem Zyklus als hinter den Kulissen agierende, skrupellose Gegenspielerin aufgebaut. Das war sehr unterhaltsam zu lesen und versprach eine große, brutale Konfrontation. Diese wird hier leider auf einen sehr kurzen Moment reduziert. Anschließend ist Kra’rarr eine hundertprozentige Unterstützerin Matt und Aruulas. Dies geschieht zu schnell, hier wird wertvolles Potential verschenkt.
Gelungen sind hingegen neben der bereits erwähnten spannenden Abenteuerhandlung die Szenen aus der Sicht der Friedenswahrer. Zwar verlieren sie hier einen weiteren Teil ihres Mythos, doch die Szenen fassen rasch zusammen, was seit Matt und Aruulas Verlassen von Terminus geschehen ist und dass die Befreiung der Saven die Friedenswahrer doch deutlich stärker unter Druck setzt als erwartet. Außerdem werden erste Schwächen der Friedenswahrer bekannt (z.B. dass sie sich einst gegen die Erschaffung von Raumschiffen entschieden haben und daher komplett von ihren Wurmlöchern abhängig sind). Zuletzt erfährt der Leser, dass die Friedenswahrer in den Menschen die Testobjekte sehen, nach denen sie lange gesucht haben. Diese offenen Enden (sowie Matt und Aruulas Transfer auf eine weitere Welt) versprechen spannende Anknüpfungspunkte für den nächsten Unterzyklus.
„Der letzte Friedenswahrer“ präsentiert keine Geschichte um den einsamen Hüter der Friedenswahrer-Bastion auf Aquus. Stattdessen präsentiert der Heftroman eine durchgehend gelungene Erzählung, die genau die richtige Balance zwischen neuen Informationen und spannender Handlung trifft und dem unterhaltsamen Aquus-Unterzyklus ein würdiges Ende setzt.