Die Büchse der Pandora (Heliosphere 2265 Band 15)
|Nach der Abstimmung über eine neue Verfassung bereitet sich die Solare Republik auf die Wahlen vor. Dabei ist unklar, ob es überhaupt einen frei gewählten Präsidenten geben wird: Die Rentalianer scheinen das Bündnis mit der freien Menschheit immer weniger zu schätzen und die Zukunftsrebellen sind eine nicht einschätzbare Gefahr nicht nur für Imperator Sjöberg, sondern auch für die freie Menschheit. Derweil gerät die Hyperion in der Zukunft in eine gefährliche Strahlung, die einen Großteil der Besatzung durchdrehen lässt. Die Besatzung droht sich gegenseitig auszuschalten.
„Die Büchse der Pandora“ ist ein durchaus überzeugender Übergangsband. Die Haupthandlung in der Zukunft um die Hyperion bietet wenig Spektakuläres. Eine merkwürdige Strahlung setzt die Crew außer Gefecht. Unter großen Strapazen gelingt es einem immunen Besatzungsmitglied die Gefahr auszuschalten. Das ist solide, aber nicht besonders spannend. Gelungen sind hier eher die Szenen zwischen Tess Kensington und Sarah McCall. Tess fühlt sich seit langem von Sarah verraten und das war eine große Belastung für die Serie. Denn das Verhältnis zwischen den beiden wirkte ungemein aufgesetzt. Vor allem die ständige Verwendung des Wortes „Miststück“ nicht etwa durch Tess, sondern durch den Erzähler senkte den Stil der Romane doch auf ein niedriges Niveau herab. Mit der sich anbahnenden, überzeugenden Versöhnung besteht die Hoffnung, dass solche Ausrutscher in Zukunft unterbleiben.
In der Gegenwart geschieht eigentlich nichts. Stattdessen findet Sjöberg endgültig heraus, dass er betrogen wurde. Die Rentalianer müssen dasselbe feststellen. Währenddessen schmieden sowohl Zukunftsrebellen als auch die sich jetzt unter dem Titel „Solare Republik“ zusammengefundenen Rebellen Zukunftspläne. Diese Zwischenszenen aus der Gegenwart bieten somit viele Ausblicke auf zukünftige Handlungsstränge aber wenig tatsächliche Ereignisse. Immerhin: Das Interesse an dem weiteren Handlungsverlauf wird hoch gehalten.
„Die Büchse der Pandora“ bringt keinen der Haupthandlungsstränge wirklich voran, bietet dem Leser aber solide Unterhaltung mit einigen gelungenen Charakterszenen.