Omega – Der Jahrhundertplan (Heliosphere 2265 – Band 12)

heliosphere 12Die Fronten haben sich zugespitzt. Captain Stark, das treibende Element hinter dem Diktator Stöbert, wie auch die Rebellen mit Captain Cross sind auf dem Weg zu dem Stillen Sektor. Hergestellt wurde die Situation von der mysteriösen Sarah McCall. Sie nutzt die vielen Stunden bis zum Zusammentreffen der beiden Seiten, um ihre Herkunft zu enthüllen.

Das erste Zyklusfinale der Serie Heliosphere 2265 hat im negativen Sinne Überlange. Der Umfang des Romans wurde beinahe verdoppelt und das tut ihm nicht gut. Die erste Hälfte besteht nämlich aus einem beinahe 80 Seiten langen Monolog McCalls, die ihre Herkunft und ihre Ziele aufklärt. Das ist erhellend. Endlich erhält man die Antworten auf viele Rätsel der vorherigen elf Bände. Nur leider ist das in keinem Moment spannend. Denn der Leser erfährt lediglich, was im Hintergrund zu den bereits auf der Hyperion geschilderten Ereignissen geschah. Dadurch lernt man viel, wird aber zu keinem Moment mitgerissen.

„Lebensgeschichten“ dieser Art wirken fast immer steril, in diesem Fall ist sie auch noch langweilig. Es wird deutlich, dass der Leser tatsächlich in jedem Roman ein wenig über die Geheimnisse der – wie sich jetzt herausstellt – Zeitreisenden wie McCall gelernt hat. Gleichzeitig wird aber auch klar, dass die Bausteine viel zu klein waren. Man hätte so viel aus diesem langen Einleitungsmonolog in ordentliche Portionen packen können. Diese Chance wurde versäumt.

Die Zeitreisehandlung selbst ist – so steril sie auch dargestellt ist – recht überzeugend. Es springen dem Leser zumindest keine deutlichen Logiklöcher entgegen. Allerdings werden auf wenigen Seiten insgesamt drei Zeitlinien enthüllt, was beinahe unübersichtlich wird. Aber es immerhin wird der Monolog dadurch immerhin ein wenig fordernd.

Der anschließende Hauptteil, der die Handlung in der (wie nun bekannt) dritten Zeitlinie fortführt, ist dann immerhin wieder spannend, bleibt aber deutlich hinter den vorherigen Romanen zurück. Gelungen ist hier vor allem die zum Ende hin zunehmende Vermischung Charaktere verschiedener Zeitlinien. Diese Verwehungen aufzulösen, wird nicht leicht. Interesse an dem kommenden Zyklus wecken die noch offenen Fragen. Erscheint es nach McCalls Monolog zunächst als sei bis auf die Herkunft einer rätselhaften, die Zeitveränderungen auslösenden Maschine, eigentlich alles geklärt, so macht der Hauptteil deutlich, dass dies eine durchaus komplizierte Frage ist. Es werden sicher einige Romane benötigt, um diese Frage zu klären.

„Omega – der Jahrhundertplan“ präsentiert viele Antworten auf äußerst langweilige Art. Der Roman ist absichtlich in zwei Teile gespalten, doch der spannendere zweite Teil kann den misslungenen ersten kaum auffangen. Immerhin, inhaltlich weiß der Roman zu überzeugen. Er mag kein gelungenes Zyklusfinale bilden, errichtet aber eine solide Grundlage für den folgenden Zyklus.

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