Verschwörung des Schweigens (Akte-X Folge 51)
|Inhalt: Scully steht mit gezückter Waffe ihrem Chef Skinner gegenüber, den sie für einen Attentäter hält, Mulders Aufenthalt ist ungeklärt, Scullys Schwester wurde in den Kopf geschossen und die Verschwörer-Gruppe versucht immer noch alle „Mitwisser“ umzubringen…
Kritik: Die Einleitung der Episode übernimmt die Schwächen der vorherigen, indem sie wieder mit mystischen Indianer-Themen beginnt. Nach dem Intro geht es aber Schlag auf Schlag. Mulder taucht wieder auf, entschärft die Situation zwischen Skinner und Scully.
Der Rest der Folge strotz vor Handlung. Jede Minute stoßen Mulder und Scully auf etwas Neues. Mittlerweile werden sie von Skinner komplett unterstützt. Dabei machen sie immer noch Fehler, gehen häufig alleine los, verspielen Beweise. Es ist zum Beispiel immer noch nicht klar, was mit dem „Chip“ in Scullys Rücken passiert ist. Ein anderes Mal geraten sie in eine unterirdische Datenbank und nehmen kaum Akten mit. Da müssten die beiden besser arbeiten.
Auch Skinner lässt sich Beweismittel abnehmen wie ein Anfänger. Immerhin scheint er zum Schluss die Verschwörer ausgetrickst zu haben, indem er die gestohlenen Datenbank-Daten von einigen Indianern auswendig lernen lässt. Es ist dabei unklar, ob er das wirklich getan hat und er nur blufft, oder ob ihm das in der kurzen Zeit tatsächlich gelungen ist. Das wäre merkwürdig, schließlich hat er den Indianer erst im Krankenhaus getroffen und dort wurde ihm die Datenkassette schließlich abgenommen.
Natürlich wirft auch diese Episode wieder mehr Fragen auf als dass sie Antworten gibt. Aber man hat das Gefühl, der Wahrheit immer ein Stückchen näher zu kommen. Denn mittlerweile kennt man nicht nur „den Raucher“, sondern auch eine Reihe weiterer Verschwörer. Denen gelingt es zum Schluss auch, Mulder mit weiteren „Informationen“ zu versorgen für die er keine Beweise hat, während Scully glaubt, dass sie ihn auf eine falsche Fährte locken wollen. Der weitere Verlauf ist somit unklar, aber Mulder kennt ein weiteres Gesicht des nächsten „Kreises“ der Verschwörung. Denn wer weiß, vielleicht gibt es ja noch einen weiteren Kreis dahinter.
Allerdings gibt es auch in dieser Hinsicht noch offene Fragen. Warum zum Beispiel kehrt das FBI nicht in das Bergwerk mit der DNA-Datenbank zurück? Bloß weil da vermutlich die CIA ist? Skinner bleibt weiterhin passiv, was darauf hindeutet, dass sein Druckmittel doch nur geblöfft ist.
Andererseits versuchen die „Verschwörer“ das von Skinner gestohlene Magnetband zu vernichten und damit einen ihrer Agenten aus dem Weg zu räumen. Dieser hat Mulders Vater getötet. Er hat sich nun abgesetzt und ist im Besitz des Magnetbandes. Sollte Mulder das irgendwann erfahren, dürfte eine weitere, spannende Geschichte garantiert sein. Die Verschwörung hat auf jeden Fall einige Löcher bekommen, durch die es Mulder gelingen könnte, reinzuschlüpfen.
Eine weitere ungeklärte Sache sind die Aliens, die Scully im Dunkeln gesehen hat und die aufgeschreckt wurden als das Raumschiff über das Bergwerk mit der DNA-Datenbank flog. Sind das die „Freunde“, von denen die Verschwörer sprachen? Diesen Handlungsstrang vergisst man beinahe, weil Scully und Mulder mehr in Gefahr sind, als dass die Aliens interessieren.
„Verschwörung des Schweigens“ macht eigentlich alles richtig und macht die Schwächen des Staffelintros zu Stärken. Die unstrukturierte Kritik zeigt, wie viel Inhalt in der Episode eigentlich steckt und dass die Episode eine der informationsreichsten Episoden der bisherigen Serie ist. 5 von 5 Punkten.