Ebenbild (Enterprise Folge 62)


Inhalt: Trip versucht den Warpantrieb der Enterprise zu verbessern. Das Experiment geht schief, Trip wird lebensgefährlich verletzt. Dr. Phlox sieht nur eine Chance ihn zu retten: Er möchte einen Klon erzeugen, um Teile dessen Gehirns für Trips Heilung zu benutzen…

Kritik: Mit dieser Folge begibt sich Enterprise auf ganz heißes Territorium. Schließlich ist Klonen schon ein aktuelles Thema. Hier geht man an die Thematik heran, indem man ein kleines Wunderwesen funktioniert. Was aussieht wie etwas Wolle, ist eine Lebensform, die sich mit Zugabe der DNA eines Lebewesens in eben dieses Lebewesen verwandelt. Danach hat es eine Lebensspanne von 15 Tagen, in der es den Wachstumszyklus dieses Wesens nachlebt. Es lebt also nur 15 Tage.

Trotzdem stimmt Archer der Prozedur zu. Denn die Enterprise ist in einem Feld gefangen, indem kleine Teilchen sich an der Hülle festsetzen. In wenigen Tagen werden die magnetisch aufgeladenen Teile die System der Enterprise zerstört haben. Archer hat also eigentlich keine Wahl.

Doch die Geschichte erweist sich als schwieriger, als gedacht. Überraschenderweise hat der Klon die Erinnerungen von Trip im Kopf. Je älter der Klon wird, desto mehr erinnert er sich. Das sollte eigentlich nicht so sein.
Kurz darauf stellt Phlox auch noch fest, dass er den Klon töten wird, wenn er die Teile des Gehirns entfernt. Das war nicht geplant.

Und so steckt man inmitten eines Dilemmas. Obwohl es dem Klon gelingt, die Enterprise aus dem gefährlichen Feld zu ziehen, muss man ihn opfern, denn ohne Trip wird die Suche nach der Xindi-Waffe nicht gelingen.

Hier zeigt sich wieder, dass Archer wirklich gewillt ist, alles zu tun, damit die Mission gelingt. Schon die Tatsache, dass er der Klonprozedur zugestimmt hat, ist eine Überraschung. In der vorherigen Staffel hätte er das nie getan. Aber auch in der vorherigen Episode und in anderen Folgen spielte er den moralisch überlegenden. Jetzt erzeugt er Leben, nur um es als „Ersatzteillager“ – wie T’Pol es ausdrückt – zu benutzen.

Ärgerlich ist, dass man Archer nicht anmerkt, wie schwierig ihm diese Entscheidung fällt. Freilich legt er ein grimmiges Gesicht an den Tag. Doch das hat er auch, wenn er in einem ganz normalen Gefecht steht. Hier hätte mehr kommen müssen.

Gut gespielt ist hingegen der Klon. Sein Zwiespalt kommt authentisch rüber, seine Szenen mit T’Pol sind bewegend. Der Schauspieler von Trip rettet quasi diese Folge.

Eigentlich ist es eine sehr gute Thematik, die hier aufgegriffen wird. So sollte „Star Trek“ sein – auf der Höhe der Zeit, mit Themen, die wohl auch in zehn Jahren noch aktuell sind. Die Umsetzung ist leider nicht gänzlich gelungen, da die moralische Diskussion nicht zu Ende geführt wird. Es gibt keinen einzigen Moment, in dem Archer mal darüber reflektiert, wie er sich in der Ausdehnung verändert hat. Das wäre aber dringend notwendig, denn Archer wäre sogar bereit dazu, denn Klon zum Tod zu zwingen.

Insgesamt wird man so sehr gut unterhalten. Die Wertung bleibt aber dennoch knapp dadrunter, weil man an Dialogen noch mehr hätte bieten müssen. Enterprise ist aber auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. 3,5 von 5 Punkten.

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