Das kurze glückliche Leben des braunen Halbschuhs (von Philip K. Dick)
|Kurzerhand wandelt er einen alten Ofen in einen Animator um. Dieses Gerät soll nun alle möglichen Dinge in lebende Wesen verwandeln…
Doch das Gerät funktioniert zunächst nicht. Also verkauft der Doktor es. Als der neue Besitzer jedoch einen nassen Schuh hineinlegt, erwacht dieser zum Leben. Der braune Halbschuh entwickelt gar ein bewusstes Eigenleben. So erweckt er einen Damenschuh zum Leben und am Ende verschwinden die beiden diskret hinter einem Gebüsch, während auf der Straße die versammelte Wissenschaftswelt fasziniert die Szenerie beobachtet.
Natürlich ist die Geschichte völlig abgedreht. Ein alter Ofen, der Dinge zum Leben erweckt – absurd. Aber die Idee der „hinreichenden Belästigung“ erweckt nicht nur ein Schmunzeln, sondern hört sich zunächst fast logisch an.
Auch die Figur des Doc Labyrinth und die Angst vor dem lebenden Schuh sind sehr schön dargestellt. Der Schuh besorgt sich durch Einbrüche nicht nur etwas zu essen, sondern schafft sich gleichzeitig auch noch einen Partner. Er scheint also so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt zu haben.
Zum Schluss stellen die Wissenschaftler fest, dass sie einem der folgenschwersten Augenblicke der Wissenschaft beiwohnen. In der Tat wäre es wohl der folgendschwerste Moment, wenn es der Wissenschaft gelingen würde, eine neue intelligente Spezies zu schaffen, die zusammen mit den Menschen auf der Erde leben würde.
Wobei natürlich noch nicht klar ist, ob der Schuh überhaupt intelligent ist.
Insgesamt keine ist „Das kurze glückliche Leben des braunen Halbschuhs“ eine kurzweilige, wenn auch nicht sonderlich spannende Kurzgeschichte, die allerdings nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch zum Schmunzeln.
Nicht klar wird jedoch, warum das Leben des Schuhs denn nun kurz sein soll.
„Das kurze glückliche Leben des braunen Halbschuhs“, 14 Seiten, 1954, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie“Und jenseits…das Wobb“.